Brunn am Gebirge
Generationenwechsel im Gemeindearchiv
BEZIRK MÖDLING. Guido Radschiner war mit Leib und Seele im Archiv der Marktgemeinde Brunn tätig. Zu seinem 80. Geburtstag übergibt er seine Agenden an den Brunner Wissenschaftler und Heimatforscher Robert Krickl, der seit Jahresbeginn diese Aufgabe ausfüllt.
Radschiner war schon immer für das Gemeindearchiv tätig und half stets aus, wenn Not am Mann war. Im Jänner 2000 wurde er auf Betreiben von HR Dr. Erich Schmutz zum Archivar bestellt, zeitgleich mit Manfred Car, der bis heute das Archiv wie einen Schatz hütet. Gemeinsam begannen die beiden die Schriftenreihe „Brunner Geschichte und Geschichten“ zu veröffentlichen, die seit 2001 jährlich im Spätherbst erscheint.
Guido Radschiner war von 1966 bis zu seiner Pensionierung im Bankensektor tätig und hat sich zuletzt im IT-Bereich um die Automatisierung des Sparkassensektors gekümmert. Als Sohn eines Eisenbahners lag dem gebürtigen Wopfinger (Triestingtal) die Eisenbahn seit frühester Kindheit besonders am Herzen. Darum kümmerte er sich gerne um den Bahnhof Brunn-Maria Enzersdorf, als dieser von der Gemeinde gekauft wurde und war besonders stolz, als die Gemeinde dafür 2006 die Goldene Kelle vom Land verliehen bekam.
Zu seinen weiteren Hobbys gehörte Theaterspielen und Singen. Für Letzteres nahm er sogar Unterricht und ließ Erlerntes etwa beim Musischen Kreis hören, dessen Mitglied er seit 1984 ist. Ja, und dann hegt er noch großes Interesse für Literatur. Lesungen sind ein besonderes Steckenpferd von ihm, besonders in der Vorweihnachtszeit. Und er war bis zum Ausbruch der Pandemie als „Lesebär“ in der Brunner Volksschule aktiv.
Chronik der besonderen Art
Robert Krickl studierte Erdwissenschaften und ist selbstständiger Wissenschaftler und Wissenschaftskommunikator tätig. Er organisiert verschiedenste Veranstaltungen und hat schon einige Bücher veröffentlicht. Und er wirkt schon seit längerer Zeit immer wieder im Archiv mit und hat Gastbeiträge in den Schriftenreihen des Archivs veröffentlicht.
Momentan arbeiten die Archivare an einer Chronik der besonderen Art, an „Brunn in 100 Jahren“, welche 2023 vor Weihnachten erscheinen soll. Bürgermeister Andreas Linhart ist froh, dass „mit dem neuen Archivar ein profunder Wissenschaftler und ebenso glühender Fan der Brunner Geschichte für das Gemeindearchiv gewonnen werden konnte. Nicht zuletzt dank seiner Ausbildung und Erfahrung, ist er die perfekte Wahl“.
Mit kommendem Jahr wird auch die Öffnungszeit des Archivs geändert. Aus Rücksicht auf berufstätige Personen ist es nicht mehr Dienstag vormittags, sondern Mittwoch nachmittags zugänglich. Das Archiv hat daher seit Jänner 2022 jeden Mittwoch von 17 bis 19 Uhr geöffnet.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.