Tierschutzverein
Hunde leiden unter dem 'Knaller-Terror'
BEZIRK MÖDLING. Eine Nacht des Lärms scheint manchen Menschen nicht genug zu sein. Bereits Wochen vor Silvester beginnt rund um das Gelände des Wiener Tierschutzvereins (WTV) in Vösendorf schon der Knallerterror und es wird für den Jahreswechsel „geübt“: „Bereits jetzt haben völlig verantwortungslose Rechtsbrecher hinter dem Gelände des WTV auf dem so genannten Kellerberg sowie auf dem angrenzenden Nebengrundstück wieder begonnen, Feuerwerkskörper zu "erproben", so WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic.
Zwei ernstzunehmende Zwischenfälle
Dadurch kam es in jüngster Zeit zu zwei schweren Zwischenfällen mit ängstlichen Hunden, welche nur durch die Erfahrung und Besonnenheit des WTV-Teams sowie erfahrener Betreuungspaten entschärft werden konnten. Bei dem ersten Vorfall geriet ein großer und ängstlicher WTV-Schützling durch mehrere gezündete Knallkörper so sehr in Panik, dass er bei seinem täglichen Spaziergang einen Schock erlitt und noch verzweifelt zu flüchten versuchte. Die zweite brenzlige Situation ereignete sich nur wenig später, als eine Betreuungspatin, ebenfalls mit einer sehr ängstlichen Hündin unterwegs, Opfer von mehreren Böllerwürfen in unmittelbarer Nähe wurde. Nicht nur die Hündin wurde in extreme Angst versetzt und wagt sich bis jetzt nicht unter dem Bett ihres Hundestalls hervor, auch die Patin erlitt ein Knalltrauma. Auch viele andere Hunde, die die Knallerei auch in ihren Stallungen hören, sind schon jetzt vollkommen verstört und müssen vom Pflegepersonal besonders intensiv betreut werden. „Unfassbar, dass völlig durchgeknallte Idioten nicht nur das Leid von Tieren, sondern auch schwere Verletzungen von Menschen in Kauf nehmen, um bereits Wochen vor dem Jahreswechsel herumzuballern“, so Petrovic.
Gefahr für alle
Für den WTV ein vollkommen untragbarer Zustand. Denn eigentlich ist das Zünden von Feuerwerk im Nahbereich von Tierheimen (oder auch Spitälern oder Altersheimen) strengstens verboten und muss umgehend geahndet werden. Der WTV hat bereits Kontakt mit den örtlichen Polizeidienststellen aufgenommen, um Maßnahmen gegen das rechtswidrige und lebensgefährliche Treiben zu besprechen. „Das muss umgehend ein Ende haben. Dieses verantwortungslose Treiben hat verheerende Auswirkungen auf unsere Tiere. Zum Beispiel auf Hunde, die ohnehin schon traumatische Erfahrungen gemacht haben, weil sie aus schlechter Haltung stammen oder etwa vor der Tötung im Ausland bewahrt wurden. Gleichzeitig schafft man für unsere Mitarbeiter und Paten ein völlig unkalkulierbares Risiko. Denn große Hunde in Todesangst und Panik können unberechenbar werden“, so Petrovic. Der WTV appelliert daher dringend an die Sicherheitsbehörden, umgehend aktiv zu werden, um diesem lebensgefährlichen und rechtswidrigen Treiben ein Ende zu setzen.
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