Gießhübl
Spannende Natur-Exkursion auf der Heide
BEZIRK MÖDLING. Nach dem erfolgreichen Pflege-Einsatz im März begaben sich am 17. Mai mehr als 20 Naturinteressierte gemeinsam mit den Biologen Irene Drozdowski und Alexander Mrkvicka auf eine spannende Entdeckungsreise zu den Naturbesonderheiten auf der Gießhübler Heide.
Im Rahmen der zweistündigen Führung erforschten die Teilnehmer den artenreichen Lebensraum. Die Gießhübler Heide ist eine sehr wertvolle ehemalige Hutweidefläche, die seit den 1990er-Jahren wieder beweidet wird. Auf den Trockenrasen gibt es Raritäten wie Zwerg-Schwertlilie, Große Kuhschelle, Christusaugen-Alant und Österreich-Lein. Davon leben wiederum viele Insektenarten. Die vielen Anpassungen der Pflanzenwelt an Trockenheit und Hitze faszinierten die Besucher.
Zu den zoologischen Highlights zählten die Funde mehrerer in der Vegetation mit Spinnfäden aufgehängter Schneckenhäuser – ein Nachweis für den Streifen-Schneckenspringer. Diese seltene Springspinne wurde erstmals für die Gießhübler Heide nachgewiesen. Im Frühsommer legt das Weibchen seine Eierkokons in die leeren Schneckenhäuser ab. Dazu befestigt es diese mithilfe von Spinnseide über dem Boden an toten Ästen oder Pflanzen, um der Hitze am Boden zu entkommen. Auf den Wegen waren viele Nester von Schmalbienen zu beobachten. Auch ein vor kurzem geschlüpftes Wiener Nachtpfauenauge und ein Wolfsmilchschwärmer konnten die Führungsteilnehmer aus nächster Nähe betrachten.
Schäferin Christa Veits erzählte mehr zur Beweidung mit ihren Schafen. Neben der regelmäßigen Entbuschung ist die Beweidung für die Erhaltung der wertvollen Flächen von großer Bedeutung. Wichtig ist dabei, dass auf ein Nachmähen verzichtet wird. Die stehenbleibenden Pflanzenstängel sind wichtige Überwinterungsplätze für Insektenstadien.
Die Aktivitäten auf der Gießhübler Heide finden in Kooperation von Naturlandschätze Niederösterreich, Landschaftspflegevereins Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken und der Gemeinde Gießhübl statt. Vizebürgermeisterin Silvia Möstl kündigte an, das erfolgreiche Projekt auch in den kommenden Jahren fortführen zu wollen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.