Südwindworkshop in Wr. Neudorf
Süße und bittere Seiten der Schokolade
In der VS Wiener Neudorf fanden vier Workshops mit Südwind NÖ statt. Es drehte sich dabei alles um die Schokoladenproduktion und wie diese nachhaltig und fair gestaltet werden kann.
BEZIRK MÖDLING. Rund 8,5 kg Schokolade werden pro Kopf in Österreich jedes Jahr vernascht. Doch wie steht es um die Herstellung der bittersüßen Versuchung? In spielerischer Form wurden die Hintergründe dieses beliebten Genussmittels erforscht. Die Südwind-Referentin Ulrike Dziurzynski ging mit den Teilnehmenden wichtigen Fragen auf den Grund: Wie schaut eine Rohkakaobohne aus und was ist Kakaobutter? Wie wird Schokolade erzeugt und wer verdient dabei am meisten?
Im Jahr 2001 haben die großen Schokolade-Konzerne versprochen, Kinderarbeit bis 2020 um 70 Prozent zu reduzieren. Laut einer Studie der Universität Chicago aus 2020 müssen alleine in der Elfenbeinküste und Ghana immer noch etwa 1,5 Millionen Kinder unter besonders ausbeuterischen Bedingungen arbeiten. Beide Länder sind zusammen für 60 Prozent der globalen Kakaoproduktion verantwortlich und beliefern auch in Österreich namhafte Marken. Um auf die Missstände aufmerksam zu machen, präsentierten im Dezember letzten Jahres die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 und Südwind auch in diesem Jahr wieder den bewährten Schoko-Nikolo-Check. Insgesamt 21 Schokoladen-Weihnachtsmänner wurden unter die Lupe genommen. Testsieger sind der EZA-Schoko Nikolo aus dem Weltladen, der Riegelein Bio Fairtrade Weihnachtsmann, der Billa Bio Schoko Nikolo sowie der Spar Natur Pur Bio-Nikolaus. Sie alle tragen das EU Bio- und das Fairtrade-Gütesiegel und sind somit sowohl aus sozialer als auch aus ökologischer Sicht am verträglichsten.
Fairer Handel
Auch die Schüler der VS Wiener Neudorf lernten im Workshop über den Fairen Handel. Bei FAIRTRADE geht es um die Gestaltung ökologisch und sozial nachhaltiger sowie transparenter Handels- und Verarbeitungswege. Der Faire Handel setzt auf langfristige Partnerschaften mit den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern und möchte die Menschen hinter dem Produkt sichtbar machen. Südwind empfiehlt beim Einkauf auf FAIRTRADE- und Bio-Zertifikate zu achten, um gerechte Bedingungen für die Arbeiter zu sichern und Kinderarbeit auszuschließen. Denn mit diesem kleinen Zeichen kann ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung von Armut geleistet werden. Auch Bürgermeister Herbert Janschka besuchte den Workshop: „Ich bin sehr dankbar dafür, dass unsere Schulleitung den Kindern ermöglicht, abseits des normalen Unterrichts auch andere Themen kennenlernen zu können.“ Das Fazit der Schüler lautete „Fair schmeckts am Besten“. Das Highlight des Workshops war die Verkostung der selbst gemachten fairen Schokoladenpralinen.
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