Mit 66 Jahren, Mödling, Teil 12
Vielfältige Wohnbedürfnisse im Alter

- Aloisia Panny (96) in ihrem schönen Wohnzimmer im Pflege- und Betreuungszentrum Mödling
- Foto: PBZ
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Mit 66 Jahren, Teil 12: Wohnen im Alter in all seiner Vielfalt stellt Gemeinden vor neue Herausforderungen.
BEZIRK MÖDLING. Vor vier Jahren entschloss sich Aloisia Panny, heute 96, aus gesundheitlichen Gründen, ins Pflege- und Betreuungszentrum Mödling zu ziehen. "Es war keine große Umstellung," sagt sie heute. "Denn ich wurde sehr freundlich aufgenommen!"

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Die ehemalige Näherin, Tänzerin, Kindergartenköchin, Heurigenkellnerin und Hausfrau hat ihre Entscheidung nie bereut, am meisten schätzt sie die Sicherheit dieser Einrichtung, wo sie ein Einzelzimmer bewohnt und auch neue Freunde gefunden hat.
Angebote in der "Hauptstadt"
In der Bezirkshauptstadt Mödling gibt es im Sektor "Betreubares Wohnen" zwei Häuser - eines in der Neusiedlerstraße (Ex-Silver Living, nach dessen Insolvenz von einem Verein weitergeführt), eines in der Technikerstraße (im Vorjahr eröffnet).

- Am 3. Oktober 2024 haben ARE Projektentwicklungsleiter Gerd Pichler, Stadträtin für Soziales Roswitha Zieger, Vizebürgermeisterin Silvia Drechsler und Baudirektor Werner Deringer den symbolischen Schlüssel stellvertretend an die ersten Mieter*innen übergeben.
- Foto: Markus Schieder
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Für die Vermietung ist in Zukunft Alexandra Morgl zuständig: am@mrec.at bzw. 0664/5216959. Die bisherige Webpage www.betreutes-wohnen.at wird gerade überarbeitet und wird weitergeführt. Die Gemeinde selbst plant keine eigenen Seniorenwohnungen, bestehende Wohnungen im Gemeindeeigentum sind vergeben. Etwa 14 Prozent der Mödlinger Bevölkerung ist über 75 Jahre alt. Somit ist zu erwarten, dass auch in Zukunft der Bedarf an altersgerechten Wohnformen steigen wird.
Für alle, die nicht mehr autonom leben können und mindestens eine Pflegestufe 4 haben, steht auch ein NÖ Landespflegeheim (https://www.pbz-moedling.at) in der Bezirkshauptstadt zur Verfügung.
Alters-Wohnen in Perchtoldsdorf
Auch in Perchtoldsdorf (Hier sind 17,5 Prozent der Bevölkerung über 75 Jahre alt) denkt man an die Wohnbedürfnisse der älteren Generation. Seit Juni 2022 besteht eine Wohneinrichtung mit 25 Wohneinheiten für Begleitetes Wohnen in der Wiener Gasse 69b ist die Betreuung aber nur bis max. Pflegestufe 3 möglich. Die Vergabe der Wohnungen erfolgt durch die Marktgemeinde Perchtoldsdorf (Wohnungsreferat, wohnen@perchtoldsdorf.at, 01/866 83 DW 12).

- Schlüsselübergabe des „Begleiteten Wohnen“ am 23. Juni 2022, am Mikrofon die heutige Bürgermeisterin Andrea Kö, die sich auch für eine stationäre Betreuungseinrichtung in der Nachfolge des „Beatrixheims“ einsetzt.
- Foto: Walter Paminger
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Das Wohnprojekt neben dem alten Bahnhofsgebäude der Kaltenleutgebner Bahn richtet sich speziell an Perchtoldsdorferinnen und Perchtoldsdorfer ab dem 60. Lebensjahr, an Menschen mit besonderen Bedürfnissen sowie an jene, die mit krankheits- oder/und altersbedingten Einschränkungen leben müssen und nicht mehr in ihrer bisherigen Wohnsituation verbleiben möchten. Ziel des Wohnprojekts ist es, seinen Bewohnerinnen und Bewohnern eine selbstbestimmte und entgegenkommende Lebensführung zu ermöglichen. Nicht zuletzt die ausgezeichnete Infrastruktur – Schwimmbad, Supermarkt, Heurige und nahe Bushaltestellen tragen dazu bei. Dreimal wöchentlich ist eine Betreuungsperson vom Roten Kreuz vor Ort umGemeinschaftsaktivitäten zu sorgen. Zusätzlich steht einmal monatlich eine diplomierte Fachkraft für medizinische Fragen zur Verfügung. "Zudem verfügt Perchtoldsdorf über ein vollständiges Angebot an mobilen Pflege- und Betreuungsdiensten, die von den entsprechenden Organisationen angeboten werden", betont Bürgermeisterin Andrea Kö.
Wie weiter mit dem Beatrixheim?
Ein wesentlicher Baustein der Perchtoldsdorfer Wohnsituation für Seniorinnen und Senioren war von 1980 bis 2023 das vom Land NÖ errichtete und betriebene „Beatrixheim“ in der Elisabethstraße 30. Wegen des Bauzustandes der Anlage wurden die Bewohnerinnen und Bewohner 2023 in andere Heime der Umgebung umgesiedelt. Um den Erhalt des Standorts als Betreuungseinrichtung der älteren Generation sicherzustellen, wurde die Liegenschaft vom Eigentümer in einem öffentlichen Meistbieterverfahren zum Erwerb ausgeschrieben, wobei die Angebotsabgabe im Jänner 2025 endete. Dieser Prozess ist mit der Auflage verbunden, dass der Standort weiterhin zu Errichtung und Betrieb einer Pflegeeinrichtung (ab Pflegestufe 4) herangezogen wird. Derzeit gibt es dazu noch keine aktuellen Neuigkeiten, fix ist aber dass die Bürgermeisterin sehr um den Erhalt von Pflegebetten in Perchtolsdorf kämpft.
Zur Sache
Der Neubau in der Technikerstraße 12 (ehemaliges Gendarmerieschulgelände) in Mödling beinhaltet 33 Betreuungseinheiten und großzügige Gemeinschaftsflächen, Büros, Café (guenther.reinisch@are-development.at), einen Nahversorger (auch mit Parkplätzen für die Anrainer) sowie einen Hautarzt. Die Energieversorgung ist nachhaltig - Wärme und Kühlung liefern Erdwärmesonden, Strom eine Photovoltaikanlage. Besonders erwähnte die damalige Vizebürgermeisterin Silvia Drechsler (SPÖ), dass die Doppelnutzung der Parkplätze beim Nahversorger als Pilotprojekt fungieren könnte. Außerhalb der Öffnungszeiten dürfen Anrainer hier parken.
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