Mödling
Bürgermeister findet Fridays for Future "zum Kotzen"
MÖDLING. Die Reaktion des Mödlinger Bürgermeisters auf die Fridays for Future-Demo vergangenen Donnerstag, findet die Regionalgruppe Mödling gar nicht "bürgermeister-like" und wandte sich mit einem offenen Brief an die Medien.
Ein Bürgermeister gegen die Jugend und unsere Zukunft
Keine 7 Jahre haben wir mehr, um das 1,5°C Ziel und eine klimagerechte Zukunft zu erreichen. Was die Politik dafür macht? Eindeutig zu wenig! Und das auf allen Ebenen! Egal ob die Bundesregierung, die Landesregierung oder hier bei uns die Stadtgemeinde Mödling. Sie alle haben anscheinend noch nicht erkannt, dass sich die Klimakrise nicht von allein lösen wird, sondern weitreichende effektive Maßnahmen ergriffen werden müssen. Und das am besten schon gestern.
Am 1. Juli veranstalteten wir eine Kundgebung auf der Mödlinger Hauptstraße, bei der wir auf die ungerechte Nutzung des öffentlichen Raums aufmerksam machten. Denn Autos haben noch immer eine Vormachtstellung im Verkehr und nehmen den Großteil des bestehenden öffentlichen Raums ein. Und das in einer Zeit, in der eine nachhaltige Mobilitätswende für den Stopp der Klimakrise unausweichlich ist. Denn in Österreich ist der Verkehr verantwortlich für über ein Drittel der Treibhausgasemissionen, Tendenz steigend! Für zwei Stunden war so die Hauptstraße autofrei und konnte ungehindert von Fußgänger*innen und Radfahrer*innen genutzt werden.
Dies wurde von Passant*innen und Besitzer*innen der Geschäfte an der Hauptstraße durchwegs positiv aufgenommen – anders so vom Bürgermeister. Dieser hatte schon bei einer früheren Aktionen seinen Unmut gegen uns geäußert, und war anscheinend so unglücklich darüber, dass er für geschlagene zwei Stunden nicht mit seinem Auto durch den Stadtkern Mödlings fahren konnte, dass er seinem Unmut in einem Facebook Posting Luft machte. In diesem bezeichnet er uns als „die üblichen Verdächtigen“ die „Demonstrationsterror“ machen, impliziert Missbrauch des Demonstrationsrechts, nennt fälschlicherweise die Grünen als Organisator*innen unserer Demo und beendet den ganzen Post mit einem sich erbrechenden Emoji. Niveaulos für einen Bürgermeister, aber leider passend zu seiner Politik. Unterkriegen lassen wir uns davon aber nicht! Wir werden weiter von unserem Recht auf Demonstration und freie Meinungsäußerung Gebrauch machen, um für eine lebenswerte Zukunft einzustehen - denn wir haben keine Zeit mehr zu verlieren!
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