Nach Gemeinderatssitzung
Gebührenerhöhung in Perchtoldsdorf kommt schrittweise
- Perchtoldsdorfs Bürgermeisterin Andrea Kö.
- Foto: RMA Archiv/Hirss
- hochgeladen von Rainer Hirss
Kanal- und Wassergebühren steigen in Perchtoldsdorf, Erhöhung erfolgt schrittweise bis 2026.
BEZIRK MÖDLING. Eine geplante Erhöhung der Kanalgebühren hatte im Vorfeld der letzten Gemeinderatssitzung für Aufregung in Perchtoldsdorf gesorgt, so kritisiert SPÖ-Gemeinderat Anton Plessl die angestellten Berechnungen ("beim Kanal gibt es satte Überschüsse und es wurden sogar, wie der Rechnungshof festgestellt hat, Gewinne in der Höhe von 300.0000 € entnommen und für andere Vorhaben verwendet"), die NEOS sprachen von einer Erhöhung weit über dem nötigen Maß: „ÖVP und Grüne haben neben der notwendigen Erhöhung eine versteckte Zusatzsteuer von 12,6% in die Gebühren miteingerechnet, die nichts anderes ist als eine Quersubvention des Gemeindebudgets", so Fraktionsobmann Tony Platt.
Stufenweise Anpassung
Mit Stimmen von ÖVP und Grünen wurde nun eine stufenweise Anpassung der Gebühren beschlossen: Bei Wasser von 1,80 Euro statt ursprünglich geplant 2,20 Euro, bei Kanal von 3,60 statt 4,20 Euro. Die zweite Erhöhung soll im Oktober 2025 (Wasser) bzw. Jänner 2026 (Kanal) erfolgen.
„Wir nehmen die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger sehr ernst, in den letzten Wochen habe ich viele Gespräche dazu geführt“
, so Bürgermeisterin Andrea Kö. „Ich freue mich, dass wir im heutigen Gemeinderat die Gebührenerhöhung in zwei Stufen beschlossen haben, was zu einer deutlichen Entlastung der Haushalte im heurigen Jahr führt. Die Preiserhöhung an sich ist leider alternativlos.“
Die Kostenrechnung erfolgte auf Basis der seit 2020 empfohlenen betriebswirtschaftlichen Abrechnung und wurde vom KDZ Zentrum für Verwaltungsforschung bestätigt, so Kö: „Die Berechnungsmethode der Gebühren entspricht den Empfehlungen des Rechnungshofes, der Rechtsprechung des VfGH und führender Experten. Damit wird auch ein wichtiger Schritt in Richtung Transparenz gemacht“. Die allgemeine Teuerung würde auch die Gemeinden zwingen, bei den Gebühren nachzuziehen. Ein Förderprogramm zur Abfederung von Härtefällen startet im Frühjahr.
Investitionen
Perchtoldsdorf hat, wie die Gemeinde mitteilt, in den vergangenen Jahren über 2 Millionen Euro in die Wasserversorgung und über 1 Million Euro in die Abwasserbeseitigung investiert, sowie auch rund 400.00 Euro in die Blackout-Vorsorge.
Im heurigen Jahr wird u.a. der Ausbau der PV-Flächen in der Gemeinde forciert.
Auch das Angebot und die laufenden Unterstützungen von Familien soll beibehalten werden, der Schwerpunkt bei den Investitionen liegt 2024 liegt nach wie vor im Bereich Soziales und Kinderbetreuung. Alle Kinder haben in Perchtoldsdorf einen garantierten Kindergartenplatz: „Um die künftige Betreuung der zweijährigen und die damit verbundene stärkere Nachfrage nach Plätzen zu erfüllen, wird der Kindergarten in der Aspettenstraße erweitert, das neue Gebäude wird ab dem Kindergartenjahr 2025/2026 zur Verfügung stehen“, erklärt Bürgermeisterin Andrea Kö.
Für Kinder von 0-3 Jahren bietet zudem das Castellino Tagesbetreuung an, hier unterstützt die Gemeinde mit jährlich 190.000 Euro. 2 Millionen Euro fließen pro Jahr in die Schulerhaltungsbeiträge für Volks-, Mittel- und Sonderschule. Familien bekommen eine Schulstarthilfe von 100 Euro pro Kind. In den Ferien bietet die Gemeinde ein 9-wöchiges Ferienspiel im Sommer sowie ein Winterferienspiel in den Semesterferien an.
Für ältere und bedürftige Menschen liefert „Essen auf Rädern“ warme Mahlzeiten an über 100 Personen aus. Hier unterstützt die Gemeinde mit mehr als 200.000 Euro pro Jahr.
„Kinderbetreuung und Unterstützung für ältere und bedürftige Menschen sind für uns ganz zentral. In Perchtoldsdorf haben wir hier ein sehr umfassendes und vielfältiges Angebot. Das macht unseren Ort gerade auch für Familien besonders attraktiv“, so Kö.
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