Gegen den Fachkräftemangel
Berufspraktische Woche als Sprungbrett in die Arbeitswelt

- Floristin als Traumberuf - die berufspraktische Woche als Sprungbrett in die Lehre
- Foto: SWT Mödling
- hochgeladen von Gerhard Eigner
Über 100 Schülerinnen und Schüler der Schule für Wirtschaft und Technik in Mödling absolvieren vom 20. – 24.2. ihre berufspraktische Woche in den Betrieben der Region. Für die Arbeitgeber sind die „Schnupperlehrlinge“ von heute die Arbeitskräfte von morgen.
Schlagzeilen wie „Die Jungen wollen nicht mehr arbeiten“ oder „Lieber Freizeit als Job“ sind spätestens seit Beginn der Pandemie immer öfter zu lesen. Auch die Lehrerinnen und Lehrer der Polytechnischen Schule merken bei der Vorbereitung der berufspraktischen Woche, dass es immer schwieriger wird, die Jugendlichen zu der Suche nach einer geeigneten Lehrstelle oder weiterführenden Schule zu motivieren.
Im Zuge einer Projektwoche zum Thema Bewerbung haben die meisten SchülerInnen schon vor den Semesterferien eine Firma für ihre Praxiswoche gefunden, die letzten nach intensivster Unterstützung durch die Lehrkräfte in der Woche vor dem Praktikum.
Schwerpunkte technische Berufe und Handel
Die Liste der gewählten Berufe reicht von A wie „Applikationsentwickler“ bis zu Z wie „Zahnärztliche Fachassistentin“.
Bei den Burschen im Fachbereich „Mechatronik“ bleibt „KFZ-Techniker“ der Traumberuf Nr.1, obwohl gerade dieser Beruf durch das immer größer werdende Marktsegment der Elektroautos einem rasanten Wandel bezüglich der Anforderungen unterliegt. Mit dabei ist heuer auch eine junge Dame, eine weitere testet ihre Fähigkeiten als Maschinenbautechnikerin bei Knorr-Bremse in Mödling.
Ebenfalls großes Interesse zeigen die angehenden Techniker an den Bereichen Coding-Applikationsentwicklung und IT-Technik.
Auch der Handel lockt die Jugendlichen mit attraktiven Angeboten für die Lehre. Der Kollektivvertrag sieht für Lehrlinge im Handel seit 1.Jänner im ersten Lehrjahr mindestens 800 € Lehrlingsentschädigung pro Monat vor, einige Unternehmen bieten auch bedeutend mehr. Während einige Mädchen hier eher zu den Bereichen Textilien/Mode und Drogerie/Parfumerie tendieren, folgen die die anderen lieber den Burschen zu den großen Handelsketten im Lebensmittelbereich.
Groß ist in diesem Jahr auch das Interesse an den Berufen „VerwaltungsassistentIn“ und „Bürokauffrau/-mann“. Zwei Schüler testen ihre Eignung als Bankkaufmann, zwei Mädchen wollen ihr Faible für Blumen als Floristinnen zum Beruf machen.
Gegen den Fachkräftemangel
Für die Unternehmer bringen berufspraktische Tage den Vorteil, dass sie mit interessierten Jugendlichen in Kontakt kommen und diese bei einfachen Tätigkeiten im Betrieb beobachten können. Kompetenzen wie Pünktlichkeit, Selbstständigkeit, Bereitschaft zum Lernen, echtes Interesse am Beruf, handwerkliches Geschick oder Kontaktfreudigkeit und gute Umgangsformen lassen sich rasch erkennen und erleichtern eine Vorauswahl an möglichen Lehrlingsanwärtern. Immer mehr Betriebe nützen diese Chance und bieten offensiv berufspraktische Tage zum gegenseitigen Kennenlernen an. Dem Fachkräftemangel begegnen sie durch die qualifizierte Ausbildung von Lehrlingen im eigenen Betrieb.
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