15 Jahre Sommer-Theater Mödling
Der brave Soldat Schwejk begeisterte
MÖDLING ( Text & Fotos: Gerhard Maly). Jaroslav Hašek schrieb zwischen 1920 und 1923 diesen altmilitarischen Schelmenroman. Der Protagonist Josef Schwejk ist ein satirisch überzeichneter Prager Charakter, der sich mit List und Witz durchs Leben schlägt und als Soldat im Ersten Weltkrieg mit Chuzpe und übertriebenem Gehorsam die Missstände in der österreichisch-ungarischen Armee offensichtlich macht.
Als am 28. Juni 1914 der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand in Sarajevo ermordet wird, ahnt Schwejk bereits den kommenden Weltkrieg. Der Hundehändler versucht, der Einberufung zu entgehen, was ihm anfangs auch gelingt. Nach einem folgenschweren Hundediebstahl muss er jedoch mit seinem Vorgesetzten OLt. Lukasch an die Front nach Galizien und überlebt mit viel Glück!
Die Schwejk-Figur des Romans enthält viel Autobiographisches, vor allem Erlebnisse Hašeks als Soldat im Ersten Weltkrieg, wo er die meisten Figuren seines einzigen Romans kennenlernte: den martialischen Stabsarzt Grünstein, den Frauenhelden OLt. Lukasch, den betrunkenen Feldkuraten Katz usw.
Regie: Andreas Berger;
Musikalische Leitung: Max Paul;
Bühnenbild: Alois Hangler / Andreas Berger;
Kostümbild: Monika Buttinger.
Besetzung:
Nici Neiss, Ala Tobischek, Christine Noventa, Victor Kautsch, Roman Mayr, Markus Mudrak, Alfons Noventa, Thomas Pruckner, Andreas Roder, Robert Sadil, Harald Simon, Gerald Speckner, Rafael Witak, Kurt Wittmann u. a.
Zum 15-jährigen Jubiläum des Sommer-Theater Mödling brachte Intendant Andreas Berger diesen Klassiker in einer wunderbaren, rassigen und lustigen Inszenierung auf die Freiluftbühne vor der Othmarkirche in Mödling.
Ein großartiges Ensemble um Andreas Roder als Schwejk lässt das Ende der Monarchie mit all ihren Facetten lebendig werden. Im bisher aufwendigsten Bühnenbild (20 Verwandlungen!) sorgen über 40 Rollen für etliche Überraschungen – mit viel Livemusik unter der Leitung von Max Paul! Die bewährten, verschwenkten Zuschauertribünen garantieren beste Sicht und ein hautnahes Theatererlebnis. Für glasklares Sprachverständnis sorgte wieder die bestens bewährte Hightech-Mikrofonanlage.
Die Premierenbesucher – die Tribünen waren bis zum letzten Platz besetzt – goutierten die fantastische Aufführung mit frenetischem Applaus.
Gespielt wird noch bis 12. August.
Text & Fotos: Gerhard Maly
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