Weitläufige Bausperre beschlossen

Vösendorf stellt sich gegen weitere Verbauung

Die Marktgemeinde Vösendorf hat in den vergangenen Jahrzehnten einen enormen Bevölkerungszuwachs erlebt. Eine Folge dessen war eine zunehmende Verbauung und Versiegelung von Land und Natur. Diese „Verstädterung“ zu verhindern war seit jeher eine politische Kernbotschaft vom jetzigen Bürgermeister Hannes Koza. „Unser Ort konnte diese ungezügelte Verbauung in vielen Bereichen nicht mehr stemmen und es wäre so weitergegangen, hätte ich nicht die Notbremse gezogen“, betont Hannes Koza.

Nach vielen Gesprächen mit Raumplanern, Rechtsanwälten und den politischen Mitbewerbern, wurde vor einem Monat bereits ein Antrag auf eine Änderung der Bebauungspläne in den Gemeinderat eingebracht. Dieser Antrag ist aber an einer Mehrheit im Gemeinderat gescheitert. „In solchen Fragen muss man das große Ganze im Blick haben und verantwortungsvoll mit dem Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger umgehen“, stellt Hannes Koza fest. Als Bürgermeister sei man „für das Gemeinwohl verantwortlich und nicht nur für die Interessen einiger Personen.“ Daraufhin hat sich Hannes Koza noch stärker dafür eingesetzt, die anderen Parteien zu überzeugen, dass ein Ende der unkontrollierten Verbauung eingeleitet werden muss. Denn in den Gebieten, wo die Bebauungspläne verändert werden hätten sollen, können aktuell über 1.000 Wohnungen errichtet werden.

Nun wurde die Bausperre entlang der Ortsstraße einstimmig durch den Gemeinderat gebracht. „Es hat einiges an Überzeugungsarbeit gebraucht“, resümiert Hannes Koza. „Doch schlussendlich ist auch bei meinen politischen Kolleginnen und Kollegen die Einsicht gereift, dass dieser Schritt die beste und verantwortungsvollste Option ist.“

Bereits bewilligte Bauvorhaben, die vor 2020 abgesegnet wurden, können durch diese Bausperre nicht mehr verhindert werden (zB. Die Alvorada-Gründe, wo 520 Wohneinheiten errichtet werden sollen). Hannes Koza hat sich jedoch seit seinem ersten Tag im Amt dafür eingesetzt, diese großvolumigen Bauvorhaben abzuändern und für den Ort verträglicher zu gestalten. „Wir konnten Projekte neu aufrollen und bessere Lösungen finden, das sind wir den Vösendorferinnen und Vösendorfern schuldig.“

Die nun erlassene Bausperre ist jedenfalls ein wichtiger Meilenstein in der Zielsetzung, Vösendorfs Dorfcharakter zu bewahren.