Home Office
Mikropausen als wertvolle Auszeiten
BEZIRK MÖDLING. Die Rahmenbedingungen in unseren hybriden Arbeitswelten der Pandemie zwischen permanenten Veränderungen, hoher Arbeitsdichte, strengen Sicherheitsauflagen, digitaler Verfügbarkeit und Homeoffice stellen für viele Arbeitnehmende eine große Herausforderung und Belastung dar. Pausen zum Verschnaufen und Kraft tanken bleiben da oft auf der Strecke. Businesscoach Brigitte Zadrobilek zeigt Wege auf, wie man in Spitzenzeiten geistig fit und leistungsfähig bleibt und durch kleine Auszeiten Wohlbefinden tankt. So kann man auch im Alltag immer wieder Urlaubsfeeling im Business schaffen.
Auf Regeneration achten
In Spitzenzeiten konzentriert zu arbeiten, ist nur möglich, wenn auch auf notwendige Pausen und Regeneration geachtet wird. Mitarbeitende, die im Arbeitsprozess fit und erholt sind, sind leistungsfähiger, belastbarer und motivierter – vor allem und gerade in herausfordernden Zeiten. Sie bringen mehr Bereitschaft für positiven Umgang mit Unsicherheit, Veränderung, Flexibilität und Anpassung, sowie den Auswirkungen der New Work mit. Stresscoach Brigitte Zadrobilek appelliert einerseits an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen als auch an die Vorbildwirkung von Führungskräften, die Multiplikator und wichtige Ressource für betriebliche Gesundheitsförderung sind.
Feelgood durch Mikropausen
Mikro- und Minipausen über den Tag verteilt, sind wahre Energizer. Oft reichen schon kurze Ruhepunkte mit wenigen Sekunden bis 1 Minute für die Selbstfürsorge. 20 bis 30 Mikropausen über den Tag verteilt nehmen nicht mehr als zehn Minuten in Anspruch. Es bedarf keiner großen Anstrengungen, um zwischendurch abzuschalten. Einen happy moment als Mentalübung, in dem man die Augen schließt und an etwas Schönes denkt, kann man immer einbauen. Bewegung und Entspannung füllen wertvolle Energie-Reserven auf: Mobilisierungsübungen für Schultern und Rücken, Augengymnastik, Brainmoves®, Relax-Quickies, wie Atemübungen oder ein Miniurlaub mit der Kraft der Gedanken sind einfach umzusetzen und laden unsere Akkus wieder auf. Solche Energizer fördern das Wohlbefinden und die Arbeit geht uns wieder leichter von der Hand. Das Gehirn erfährt eine niedrigere Taktung, da sich die Gehirnfrequenzen beruhigen. „Wir können danach wieder klarer und positiver denken, uns besser konzentrieren, sind produktiver und aufnahmefähiger“ erklärt Stresscoach Zadrobilek: „Warum daher nicht am Beginn eines Meetings mit einer gemeinsamen Feelgood-Übung starten“, ermutigt die Expertin.
Richtiges Timing
Wer produktiv arbeiten sowie seine gesunde Leistungsfähigkeit erhalten möchte, kommt um regelmäßige Pausen nicht umhin. Entscheidend ist es, dass Erholungspausen im Laufe des Arbeitstages zum richtigen Zeitpunkt und entsprechend der persönlichen Leistungskurve gesetzt werden. Denn wer gerade ein Leistungshoch hat, den würde es nur mehr Kraft kosten, nach der Unterbrechung wieder in die Arbeit hineinzufinden, daher sollten kleine Ruhepunkte bei den Signalen erster Tiefs eingebaut werden. Freie Zeitfenster dürfen nicht sofort wieder mit Besprechungsterminen oder Routinetätigkeiten verplant werden. „Unser natürlicher Leistungsrhythmus beträgt maximal 90 Minuten, spätestens dann beginnen Ermüdungserscheinungen – bei hoher geistiger Beanspruchung, sowie bei Online-Meetings auch schon früher“, betont Brigitte Zadrobilek.
Wer ständig online ist und nahtlos ohne Pause von einem Meeting zum nächsten übergeht, läuft Gefahr, dass die kognitive Leistung rascher sinkt, dass das Denken zunehmend schwerer fällt und Informationen nicht mehr so gut aufgenommen werden können. Oft bleibt dabei die notwendige Selbstfürsorge und Regeneration auf der Strecke und Stresssignale wie Konzentrationsschwäche, Reizbarkeit, genervt sein, Ungeduld, Kopfschmerzen und geistige Müdigkeit folgen. „Pausen zu machen liegt nicht nur in der Eigenverantwortung, sondern muss auch von jenen, die Meetings einberufen und leiten, berücksichtigt werden“, appelliert die Expertin an die Verantwortlichen.
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