Shakespeare Premiere sorgt für Diskussion
Nicole Fendesack zeigte mit „Sms Hamlet“ eine völlig neue Inszenierung des Shakespeare-Klassikers
Mödling (mc) – Wer kennt nicht die Zitate: „Sein oder Nichtsein“ oder „Reden ist silber, Schweigen ist gold“? Obwohl bereits 1601 verfasst, haben die Zitate aus Hamlet, einem der bekanntesten Werke William Shakesperares, heute noch immer Gültigkeit.
Shakespeares Hamlet
In dem klassischen Theaterstück „Hamlet“ ermordet Claudius seinen Bruder und Herrscher des Königreichs, bemächtigt sich daraufhin der Krone und heiratet Gertrude, seine Schwägerin und Witwe des Königs. Der hinterbliebene Königssohn, Prinz Hamlet, sinnt auf Rache für seinen getöteten Vater - stürzt dabei jedoch alle Beteiligten ins Unglück.
Sms (Shakespeare in Mödling sucht) Hamlet
Die faszinierende Figur des Hamlets, stand auch im Mittelpunkt der Premiere der 16. Sommerfestspiele von „Shakespeare in Mödling“. Die bekannte Regisseurin und Mimin Nicole Fendesack wagte aber mit „Sms Hamlet“ eine komplett neue Inszenierung.
Mittels einer Castingshow des TV-Senders MÖRF soll der beste Hamlet Darsteller ermittelt werden. 10 Talente treten im Wettstreit gegeneinander an und überbieten sich im Schauspiel, Tanz oder Gesang. Der Wettbewerb selbst, und somit auch das Theaterstück, nimmt jedoch ein überraschendes, plötzliches Ende. Die Regisseurin der Castingshow, in der Rolle Nicole Fendesack, verkündet, dass der beste Hamlet bereits anderswo gefunden wurde.
Dass dabei vom klassischen Hamlet kaum etwas übrig blieb und kritische Stimmen zu hören waren, störte Fendesack wenig: „Ich wollte eine Auseinandersetzung mit dem Theaterstück schaffen, kein Fast-Food Theater. Ich bin überzeugt, Shakespeare würde heute aus Hamlet ebenso eine TV-Sendung machen, zumal er das Stück auch immer sehr frei inszeniert hat.“
„Wer Hamlet vorher nicht gekannt hat, kennt ich auch jetzt nicht,“ gibt zusätzlich Fendesack zu verstehen.“
Begeistert zeigte sich besonders Kulturmanager Jörg Miggitsch: „Das Ensemble zählt für mich zu den besten im deutschsprachigen Raum. Musik und Tanz konnten sich um ein Vielfaches qualitativ steigern. Der Zuseher merkt die Freude der Darsteller. Nachdem das Repertoire an Shakespeare-Klassikern durchgespielt wurde, war es an der Zeit für eine zeitgenössische Inszenierung.
Mit dieser außergewöhnlichen Inszenierung adaptierte Nicole Fendesack den Klassiker zu einem modernen, humorvollen und aufgelockerten Stück, das dennoch die wichtigsten Stationen im Leben Hamlets beinhaltet.
Unter den Premieregästen waren weiters Bgm. Hans Stefan Hintner, Vizebgm. Gerald Wannemacher, die Kunst- und KulturstadtR Karin Wessely sowie zahlreiche weitere Stadt- und Gemeinderäte.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.