Kreidefelsen, Hühnergötter & Küstennebel
GUMPOLDSKIRCHEN | Über Kreidefelsen, Hühnergötter und Küstennebel berichtete Wolfgang C. Rehak im Rahmen der Gumpoldskirchner Kulturtage 2018 am Mittwoch, dem 26. Februar 2018 um 19 Uhr über seine Reise zur Ostsee, mit vielen interessanten Eindrücken von der Insel Rügen.
GGR Christian Kamper, in seiner Eigenschaft als Kulturreferent, und Kulturkoordinatorin GR Dagmar Händler empfingen den Vortragenden und die zahlreichen Gäste.
Der Ostseefan Wolfgang Rehak entführte das interessierte Publikum auf die Insel Rügen und zeigte beeindruckende Fotos, die auch entsprechend gekonnt kommentiert wurden.
Die Reise beginnt in Binz, dem größten Seebad auf Rügen mit einer prächtigen Bäderarchitektur und einem extravaganten Rettungsturm aus 1981. Vom hoch aufragenden Mittelturm des Jagdschlosses Granitz mit seiner freitragenden Wendeltreppe aus 154 gusseisernen Stufen hat man einen tollen Panoramablick, bei schönem Wetter sieht man sogar bis Usedom.
Weiter ging es nach Sellin, das neben Binz zu den bedeutendsten Badeorten Rügens zählt.
Sassnitz's Attraktion ist das U-Boot HMS Otus, das als Marinemuseum genutzt wird. Von Honeckers Superhafen Mukran, dem drittgrößten Ostseehafen, führen Fährlinien nach Schweden, Dänemark, Litauen und Russland. Über einen der schönsten Wanderwege erreicht man von Sassnitz aus den berühmten Königsstuhl, mit seinen fast senkrecht abfallenden Kreidefelsen.
In Prora beeindrucken die zwischen 1936 und 1939 Monsterbauten, die aber unvollendet blieben und teilweise verfallen sind. Die Baukosten beliefen sich seinerzeit - auf heutigen Stand umgerechnet - ca. eine Milliarde Euro. Acht sechsgeschossige Häuserblocks boten Platz für 10.000 Gästezimmer, die alle Meerblick hatten! Seit 2004 werden die Gebäudeblöcke einzeln veräußert und zu Wohn- und Hotelanlagen umgestaltet.
Am Kap Arkona, dem nördlichsten Punkt Rügens, befinden sich zwei Leuchttürme, die 42m Steilküste überwindende Königstreppe, zwei Bunker aus dem 2. Weltkrieg bzw. aus DDR-Zeiten und der Baumwipfelpfad mit Aussichtsturm. Am Strand liegen Findlinge aus der Eiszeit und eine große Anzahl schöner Steine sowie die sogenannten Hühnergötter. Dabei handelt es sich um vom Wasser ausgehölte Feuersteine mit einem Loch. Sie werden als Glücksbringer, Glückstein oder Gott aus dem Meer bezeichnet.
Ein magischer und mystischer Ort ist der Hexenwald mit seinen Krüppelbuchen, sehr schwer zu finden im Waldpark Semper.
Die Insel Hiddensee ist Rügen westlich vorgelagert und hat mit 1850 Sonnenstunden im Jahr eine Spitzenstellung in Deutschland. Auf der Insel ist privater KFZ-Verkehr verboten.
In Stralsund, Hansestadt und Tor nach Rügen sowie politische Heimat von Angela Merkel, endet die Reise. Stralsund - Venedig des Nordens - hat viele Kanäle und verfügt über eine der schönsten Altstädte Deutschlands.
Apropos: Küstennebel! - Dabei handelt es sich um einen Sternanislikör, der im Anschluss an die Vorführung verkostet wurde.
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