Guat beinand durch Hilfswerk
Das karitative Projekt unterstützt Menschen in finanziellen Notla gen in ganz Wien
Das Projekt im Rahmen der Nachbarschaftszentren gibt an Bedürftige Lebensmittel, Bekleidung, Hygieneartikel, Hausrat und Kleinmöbel aus.
Insgesamt zehn Nachbarschaftszentren gibt es in Wien, in Neubau laufen die Fäden für „Guat beinand“ zusammen. In der Schottenfeldgasse 29 findet die Ausgabe der benötigten Waren statt.
Heidi Pelka ist Sozialarbeiterin beim Nachbarschaftszentrum in Neubau. „In jedem Nachbarschaftszentrum gibt es Sozialarbeiter. Wenn jemand in Not ist, kann er eines der Zentren besuchen und sich im Rahmen der Sozialberatung informieren lassen. Hier herrscht ein sehr niederschwelliger Zugang“, erzählt Pelka. „Wir Sozialarbeiter machen eine Anamnese, wir schauen unter anderem, wie es mit dem Einkommen und der Miete aussieht und ob Kinder vorhanden sind. Danach wird der Bedarf bestimmt.“
Warme Stiefel und Jacken
Vor allem, wenn die Jahreszeiten wechseln, ist der Andrang groß: „Gerade Kinder wachsen schnell aus ihrer Kleidung und den Schuhen heraus, warme Stiefel sind besonders gefragt“, erzählt die Sozialarbeiterin.
Dass das Lager voll ist, dafür sorgt Heidi Fert von der Beschaffung. „Alles, was wir unseren bedürftigen Klienten mitgeben, sind Spenden von großzügigen Unternehmen oder auch Privatpersonen“, erzählt sie. „Auffällig ist in letzter Zeit, dass immer mehr Familien mit Kindern kommen, vor allem Großfamilien mit sechs bis zwölf Kindern.“ Und Pelka ergänzt: „Auch Pensionisten mit Migrationshintergrund kommen häufig zu uns ebenso wie ältere Herren, die mit der Mindestpension nicht auskommen.“
Die Sozialmärkte, die in den letzten Jahren in Wien entstanden sind, haben viel abgefedert. „Hier können nicht so Finanzkräftige günstig einkaufen und anders mit ihrem Budget umgehen. Den Pass, damit sie dort einkaufen gehen können, gibt es auch bei uns, ebenso wie den Kulturpass“, so Pelka.
Armut hat viele Gründe
Auch zu Schulbeginn kommen viele Familien zum Hilfswerk, weil sie sich die Ausstattung nicht leisten können. Oder auch ältere Arbeitslose, die aufgrund ihres Alters knapp vor der Pensionierung keinen Job mehr finden.
„Viele unserer Klienten gehen auch arbeiten, aber das Gehalt reicht einfach nicht zum Leben aus. Geld gibt es von uns allerdings nur in absoluten Ausnahmesituationen, wenn kurzfristig Not am Mann ist – zur Überbrückung, bis der Antrag für eine behördliche Unterstützung bewilligt ist“, erzählt Pelka.
Auf Spenden angewiesen
„Für unsere lieben Klienten benötigen wir immer wieder Spenden. Ein gewisser Grundbestand im Lager ist immer vorhanden“, erzählt Fert. „Was uns derzeit besonders fehlt, sind zum Beispiel Milch, Butter, Zucker, Mehl, Teigwaren und Reis – irgendwas geht immer aus.“ Damit das so selten wie möglich passiert, klemmt sich Fert hinters Telefon und ruft verschiedene Firmen an, um sie um Spenden zu bitten. Auch für Tiefkühlkost ist übrigens Platz im Lager. „Natürlich können wir nicht jedem ein komplettes Sortiment mitgeben, aber was wir haben, geben wir gerne“, so Fert.
Infos über „Guat beinand“ und das Hilfswerk im Allgemeinen gibt es unter:
www. wiener.hilfswerk.at
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