Trotz Zusage der MA42
Baumnachpflanzungen in Ottakring lassen auf sich warten
Das Thema "Bäume" rückt in Zeiten von Klimakrise, Thunberg & Co. immer mehr in den Mittelpunkt.
OTTAKRING. Bäume in der Stadt sind kein neues Thema. Für die einen kann es nie genug davon geben, für die anderen sind sie der Hauptgrund für den Mangel an Parkplätzen.
Beide Standpunkte sorgen seit vielen Monaten in Ottakring für politischen Gesprächsstoff. ÖVP-Klubobmann Stefan Trittner sieht besonders in Sachen Baumnachpflanzungen Versäumnisse der Stadt Wien und des Bezirks: "In Ottakring fehlen mehrere hundert Bäume, die nicht nachgepflanzt werden – und das, obwohl hier die Menschen nachweislich am stärksten unter der Hitze im Sommer leiden." Als Beispiel dafür führt Trittner die Johannes-Krawarik-Gasse an. Hier fehlen seit Langem innerhalb von 50 Metern vier Bäume. Eine Nachpflanzung wurde bereits 2018 im Bezirk einstimmig beschlossen. Die schriftliche Zusage der MA 42 – Wiener Stadtgärten (Anm.: liegt der bz vor) zur Nachpflanzung im Frühjahr 2019 erfolgte heuer im Jänner. Einige Monate später wurden die Nachpflanzungen für Oktober zugesichert. Passiert ist bis dato nichts.
Keine Bäume in Sicht
Beim Lokalaugenschein der bz am 12. November war die Situation nach wie vor unverändert (siehe Bild). Trittner: "Es ist für die Anrainer völlig unverständlich, warum die Stadt und der Bezirk die Bäume nicht endlich nachpflanzen. Ich fordere die MA 42 dazu auf, die im Bezirk gefällten Bäume endlich nachzupflanzen und ihre schriftliche Zusage umzusetzen!"
Die Bezirksvertretung versteht die Aufregung nicht. Auf Nachfrage der bz heißt es: "Die aktuell durchzuführenden Ersatzpflanzungen werden seit Mitte Oktober vorgenommen. Auch im vergangenen Jahr wurde bis zum Jahreswechsel gepflanzt. Das heißt also: Auch die angesprochene Straße wird heuer noch bepflanzt."
SPÖ kontert Kritik
Auf die Kritik der ÖVP angesprochen, geht SPÖ-Bezirksgeschäftsführerin und Bezirksrätin Stefanie Lamp in die Gegenoffensive: "Es gibt dutzende Beispiele von Bereichen, die neu begrünt wurden. Die Albrechtskreithgasse, die Wattgasse, die Brunnengasse oder der Schuhmeierplatz sind nur einige davon. Eines haben sie alle gemeinsam: Die Opposition hat überall neue Bäume abgelehnt. Als Begründung wurde immer der Verlust von Parkplätzen angeführt. Es ist schwierig, Projekte umzusetzen, wenn keine Vorschläge kommen und man immer nur dagegen ist."
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