Neugestaltung
Erster Teil der "coolen" Thaliastraße ist eröffnet
Nebelstelen, Bäume, Sitzplätze - die Thaliastraße wird momentan komplett umgestaltet. Der erste Teil wurde bereits eröffnet, aber nicht alle sind damit glücklich.
WIEN/OTTAKRING. 91 Bäume, 120 Sitzplätze und 21 Nebelstelen: Das soll die 2,5 Kilometer lange Thaliastraße im Jahr 2025 zu bieten haben. Nach dem Baustart im Juli wurden nun erste Erfolge gefeiert - denn schon ein Drittel der Bäume konnte gepflanzt werden. Der erste Abschnitt des "Klimaboulevard" wurde nun präsentiert. Zwischen dem Gürtel und der Kirchstetterngasse können die neu errichteten Sitzbänke schon getestet werden.
Im November soll dann der nächste Abschnitt bis zur Feßtgasse fertiggestellt werden. Der Bauplan sieht neben Bäumen, Sitzplätzen und Nebelstehlen auch zwölf Trinkbrunnen sowie drei Wasserspiele vor. Um den Verkehr künftig zu beruhigen, soll mit der Neugestaltung Tempo 30 eingeführt werden.
Verantwortliche zufrieden
"Wir haben gemeinsam viel geschafft und können uns auf eine schöne, kühle Straße in unserem Bezirk freuen. Der erste fertig gestellte Abschnitt zeigt das schon sehr gut", freut sich Bezirksvorsteher Franz Prokop, der gemeinsam mit Planungsstadträtin Ulli Sima (beide SPÖ) auf den neuen Bänken Platz nahm.
"Wir schaffen mit der aktuellen Umgestaltung viel Platz für die Menschen, mit bis zu 6 m breiten Gehsteigen, mit attraktiven Sitzgelegenheiten und natürlich werden die insgesamt 90 Bäume einen aktiven Beitrag für die Klimamusterstadt Wien leisten und die Thaliastraße enorm aufwerten", freut sich auch Sima.
Trotz all des Lobes der Verantwortlichen stößt die Umgestaltung besonders einer Initiative sauer auf. "Jede Maßnahme zur Stadtabkühlung ist begrüßenswert. Die Stadt Wien setzt aber prioritär auf aufwendige Lösungen", meint Klaus Wechselberger von der Initiative Zukunft Stadtbaum. Er wünscht sich statt der Neupflanzungen, die die Stadt im großen Stil betreibt, besseren Baumschutz.
Oberleitung im Weg
Auch die Orte, wo Bäume gepflanzt werden, seien suboptimal: "Mich verwundern neue Baumpflanzungen direkt unter dem Drahtleitungsnetz der Straßenbahn-Oberleitung-Halterung und Lichtversorgung", moniert Wechselberger. "In ein paar Jahren wird das zur jährlichen Zusatzarbeit für die Baumschneider werden. Für die Entwicklung eines sonst schon gestressten Stadtbaumes nicht unbedingt günstig."
Der Kritik zum Trotz darf sich das Projekt über eine Auszeichnung freuen. Der Verkehrssclub Österreich (VCÖ) verlieh unter 82 Bewerbern an drei Projekte den Mobilitätspreis - auch an die Thaliastraße. Die Umgestaltung erhitzt also weiterhin die Gemüter und das obwohl die Straße in Zukunft eigentlich gekühlt werden soll.
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