Tipps vom Experten
Das richtige Schuhwerk für den Wander-Herbst
Outdoor-Erlebnisse sind durch Corona stark im Trend – das raten Experten bei der Schuhwahl.
WALDHAUSEN IM STRUDENGAU, GREIN. Der "goldene Herbst" gilt als perfekte Wanderzeit. "Durch Corona wurden kleine Abenteuer vor den Häusern wichtiger denn je", sagt Petra Hinterbuchner vom Schuhhaus-Orthopädie Ernst Hofer. Mit dem richtigen Schuhwerk unter den Füßen steht der Bewegung in der frischen Luft nichts mehr im Weg. Die Expertin weiß, worauf es dabei ankommt:
Je nach Terrain
"Das Gelände bestimmt Schuh und Sohle", so Hinterbuchner. Die Tendenz gehe zu leichteren Obermaterialien. Wichtig ist Gore-Tex, also Wasser- und Winddichtheit. Für das bei uns vorherrschende Terrain – Gras, Berge, Hügel – gibt es passende Mulitfunktionsschuhe. Wer auf steinigen Pfaden wandert, sollte als Stütze für die Bänder auf knöchelhohe Modelle setzen. "Je höher hinauf, desto stabiler muss der Schuh sein. Und desto mehr Sohle braucht er, um nicht jedes Steinchen zu spüren."
Die Passform
Auch bei Erwachsenen muss bei Schuhen mindestens fingerbreit Platz vor der längsten Zehe sein. Im Speziellen bei Wanderschuhen, da ansonsten beim Bergabgehen Probleme mit den großen Zehen auftreten können.
Gefahr im Billigbereich
Die Vibram-Sohle ist eine Qualitätsmarke für spezielle Gummi-Mischungen. Acht geboten ist aber beim Kauf im Billigbereich: China hat ein anderes Klima, daher passt der aufgebrachte Gummi für unser Gelände nicht. Rutschgefahr! Neben den Schuhen sollte auch bei Wander-Utensilien wie Stöcken, Rucksack und speziellen Sohlen auf Qualität geachtet werden. "Diese Sachen kauft man nicht jeden Tag, daher macht es sich bezahlt, zu einem Markenprodukt zu greifen." Ein Vorteil liegt auch im Service und der Reparatur.
Für Kinderfüße
Hier gilt die Devise "lieber enger, aber länger". Kinderfüße benötigen seitlich einen besonders guten Halt und Platz nach vorne. Damit sich die Muskeln und Sehnen gut entwickeln können. Das Schuhhaus Hofer setzt auf Lederschuhe, weil Kinder das Material stark strapazieren. Und ebenfalls auf Gore-Tex.
Die Wahl der Socken
Keine Baumwoll-Socken tragen! Baumwolle zieht die Feuchtigkeit an und hält diese am Fuß. Die Folge: Die Gore-Tex-Membran kann die Feuchtigkeit nicht nach Außen befördern. Das führt im Winter zu kalten Füßen. Richtig: Sportsocken aus modernen Mischfasern mit anatomischer Fußform, also mehr Platz bei der Großzehen und keine "Knäuel" an der kleinen Zehe.
Die richtige Pflege
Wer seine Wanderschuhe regelmäßig pflegt, hat länger Freude daran. Die Expertin empfiehlt das Abbürsten mit einer Schmutzbürste. Falls nötig, den Schuh mit Wasser oder leichter Seifenlauge sowie weicher Bürste waschen. Nicht in der Sonne oder auf dem Heizkörper trocknen lassen! Mit einem guten Pflege-Ledergel oder einem Spray imprägnieren und pflegen, damit das Material geschmeidig bleibt.
Ein letzter Tipp
"Wanderschuhe wollen wie unser Körper bewegt werden", sagt Hinterbuchner. "Stehen sie lange im dunklen, eventuell feuchten Keller, werden die Sohlen spröde." In dem Sinne: Raus in die Natur!
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