Mauthausen
Grünsteidl nimmt Stellung zu Identitären-Spende

In der Mauthausener Gemeinderatssitzung sprach Sascha Grünsteidl die Vorwürfe gegen ihn an. | Foto: BezirksRundSchau Perg
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Schon vor vier Wochen hatten SPÖ, ÖVP Plus und Die Grünen Mauthausen eine Stellungnahme von Gemeinderat Sascha Grünsteidl (FP) zu angeblichen Spenden an die Identitäre Bewegung verlangt. Gestern kommentierte dieser die Vorwürfe in der Gemeinderatssitzung.

MAUTHAUSEN. Weil sein Name auf einer Spendenliste der rechtsextremen "Identitären Bewegung" aufgetaucht war, geriet der Freiheitliche Gemeinderat Sascha Grünsteidl aus Mauthausen in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit. Die Fraktionsobleute der anderen Parteien forderten daraufhin öffentlich Aufklärung – die BezirksRundSchau berichtete vor drei Wochen darüber. Grünsteidl sagte damals zwar sofort eine Stellungnahme zu, ließ dann aber nichts mehr von sich hören, auch eine Anfrage der BezirksRundSchau blieb unbeantwortet.

Seine Kollegen im Gemeinderat hatten eigentlich eine Erklärung bis Ende Oktober gefordert, doch sie mussten sich bis zur Gemeinderatssitzung am 16. November gedulden. Grünsteidl ergriff dort im letzten Tagespunkt „Allfälliges“ das Wort und las ein Statement vor.

Stammtische der Identitären besucht

Er sei noch HTL-Schüler gewesen, als er in den Jahren 2014 und 2015 Stammtische der Identitären Bewegung besucht hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte er noch keine politischen Ämter inne. Als Schüler ohne fixes Einkommen hätte er höchstens einen niedrigen zweistelligen Betrag spenden können, genau erinnern könne er sich aber nicht mehr. "Dann habe ich erkannt, dass ich meine Zeit und Energie in anderer Form besser sinnstiftend einsetzen kann", beschreibt Grünsteidl seinen Rückzug von den Identitären. Ab 2018 habe er sich dann bei der Freiheitlichen Jugend im Bezirk Perg engagiert, 2021 wurde er in Mauthausen zum Gemeinderat angelobt. "Ich betätige mich bei der Freiwilligen Feuerwehr, steuere ehrenamtlich die Donauradfähre Ennsegg und bin bei vielen angesehenen Vereinen aktiv", betonte Grünsteidl. Er distanziere sich zu gewalttätigen, fremdenfeindlichen und diskriminierenden Verhaltensweisen und bekenne sich klar zur Demokratie.

„Würde mir klarere Distanzierung erwarten“

SP-Fraktionsobmann Walter Hofstätter zeigte sich nicht vollends zufrieden mit der Erklärung: "Als Gemeinderat trägst du eine besondere Art der Verantwortung für die Menschen, die in Mauthausen wohnen, und dafür, wie die Gemeinde in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird." Eine Verbindung zu Rechtsextremen schade dem Ansehen des Ortes, insbesondere wegen Mauthausens belasteter Geschichte. Hofstätters Fazit: "Ich würde mir doch noch eine klarere Distanzierung zu den Identitären erwarten." ÖVP-Plus-Fraktionsobmann Leonhard Sallinger sowie die Grüne Vorsitzende Andrea Hennerbichler äußerten, dass sie Grünsteidls Stellungnahme zur Kenntnis nehmen und in ihren Fraktionen besprechen würden.

"Eine Jagd losgetreten"

FP-Fraktionsobmann Alexander Nerat sprang für seinen Parteikollegen in die Bresche: "Ich mache euch nicht zum Vorwurf, das Thema aufgegriffen zu haben, sondern, wie ihr mit Sascha als Menschen umgegangen seid." Keiner aus dem Gemeinderat sei auf die Idee gekommen, Grünsteidl anzurufen und zu fragen, wie er zu den Vorwürfen stehe. Man habe eine Jagd losgetreten, ohne vorher das persönliche Gespräch zu suchen. Nerats Forderung: "Setzt euch zusammen und redet das aus."

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