Am Lech ist alles „für die Fisch´“

Kraftwerksumbauten stehen für Klaus Schmitzer, Christian Triendl und Josef Konrad derzeit im Vordergrund.
  • Kraftwerksumbauten stehen für Klaus Schmitzer, Christian Triendl und Josef Konrad derzeit im Vordergrund.
  • hochgeladen von Günther Reichel

Fast 5,5 Millionen Euro investiert die Elektrizitätswerke Reutte AG 2016 in ihre Kraftwerke.
¶HÖFEN/PFLACH (rei). In den kommenden Monaten wird die Elektrizitätswerke Reutte AG rund 1,65 Millionen Euro in die Wehranlage in Höfen investieren und stolze 3,8 Millionen Euro in die Wehranlage am Kniepass. Effizienter werden die Anlagen dadurch aber nicht, im Gegenteil - die „Stromausbeute“ beider Anlagen wird sich merklich verringern.
Es ist die europäische Wasserschutzrichtlinie, welche die EWR AG dazu anhält, diese Umbauten durchzuführen. Man kann mit gutem Gewissen sagen, der Großteil der anstehenden Maßnahmen sind für Fisch‘. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn an beiden Kraftwerksanlagen werden Fischaufstiegshilfen gebaut.

Barrieren überwinden
Zum Laichen schwimmen Fische instinktiv flussaufwärts. Doch bei den Kraftwerksanlagen gibt es kein Weiterkommen. Der Gewässerbewirtschaftungsplan von 2009 und eine dazugehörende Sanierungsverordnung aus dem Jahr 2012 schreiben dem heimischen Energieversorger jetzt vor, dass er in Pflach und Höfen Maßnahmen zu treffen hat, damit die Fische - vorrangig Bachforelle und Äsche - diese künstlich errichteten Barrieren überwinden können.
Das geschieht auf unterschiedliche Art und Weise. In Höfen ist ein Höhenunterschied von 4,2 Metern zu überbrücken. Auf Höfener Seite wird ein langer Betonschlauch mit zahlreichen Becken errichtet. Diese werden vom Wasser überspült, die Fische können so von Becken zu Becken schwimmen, bzw. springen. Dass auf Höfener Seite, dort wo Wohnhäuser stehen gebaut wird, und nicht auf Ehenbichler Gebiet, hängt mit der Situierung der Wehranlage zusammen. Die steht nämlich schräg im Flussbett, wobei der höchste Punkt in Höfen liegt. „Wollen Fische laichen, schwimmen sie so weit es geht“, erläutert Christian Triendl, Leiter der Abteilung Bau und Infrastruktur der EWR AG. Und dieser Punkt befindet sich auf Höfener Seite.
In Pflach beim Kniepass wird eine „Fischschleuse“ errichtet. Die funktioniert ähnlich wie eine Schleuse für Fische. Die werden angelockt, schwimmen in einen Schacht, der verschlossen wird. Dann wird der Schacht geflutet und wie in einem Lift geht es mit den Fischen aufwärts. Oben angekommen, können sie in das Staubecken schwimmen und ihre Reise fortsetzen.
Beide Maßnahmen funktionieren aber nur, wenn das Restwasser erhöht wird. Dadurch sinkt umgekehrt die erzeugbare Strommenge. Für den Verlust kommt niemand auf, sagt EWR-Direktor Klaus Schmitzer.
Einhergehend mit dem Bau der beiden Fischaufstiegshilfen wird auch die Hochwassersicherheit erhöht. In Höfen werden die vier Wehrfelder werden auf zwei reduziert, diese sind dann aber entsprechend groß. Verklausungen wird es nicht mehr geben. Und in Pflach wird ein weiteres Wehrfeld dazugebaut, um Verklausungen vorzubeugen.
Die Baumaßnahmen sollen großteils im Jahr 2016 durchgeführt werden..

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