04. September 2012 Das Gaudium zur Purg in Purgstall im Bezirk Scheibs

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Am Wochenende vom 31.August bis 2. September fand das sogenannte „Gaudium zur Purg“ im Schlosspark zu Purgstall statt.
Ein riesiges Mittelalterfest mit durchaus gutem Ambiente, das einen schon mal die Gegenwart vergessen lässt. Wären da nicht die modernen Annehmlichkeiten wie fließend Wasser und Strom, denn die Leitungen dafür lagen sichtbar in der Gegend herum, was das mittelalterliche Bild doch etwas verzerrte. Aber verzichten drauf kann und will man nicht, also nehmen wir es so in Kauf. Tavernen und diverse Marktstände wären ja ohne diese modernen Dinge heute kaum mehr machbar!
Doch wenn man diese Dinge außer Acht lässt dann kommt wirklich mittelalterliche Stimmung auf, überhaupt wenn selbst man in Gewandung ist.

Leider spielte erstmals dieses Jahr das Wetter nicht so mit, denn am Freitag zu Beginn des Festes regnete es in Strömen und die ganze Nacht durch auch, sodass die ersten 7 Stunden des Gaudiums eher mau besucht waren.
Vielen Besuchern und Akteuren liegt auch noch die Katastrophe von Pöchlarn in den Nerven. Das zeigte sich als am Freitagabend die Feuerwehrsirene zu einem Brandabschnittsalarm rief. Da zuckte so mancher zusammen und meinte „nicht schon wieder!“; dabei handelte es sich „nur“ um einen schweren Unfall im Nachbarort zu dem die Feuerwehren zusammengerufen wurden. Traurig nur, dass es auch hier einen Toten Gab durch einen Frontalzusammenstoß auf einer Landstraße.

Am Samstagmorgen regnet es noch, doch schon am Vormittag wurden die Regenschauer weniger und hörten später fast ganz auf. Dementsprechend war auch die Stimmung besser als noch am Freitag. Schwer war es nur für die Akteure, die natürlich zum Teil mit dem feuchten Gras bzw. Erdboden zu kämpfen hatten.
Liegt doch der Schloss idyllisch quasi auf einer Waldlichtung an der Erlauf im Schatten des Schloss Purgstall.

Im Web Text des Kulturparkes Eisenstraße steht dazu zu lesen:

„Das Schloss Purgstall geht auf eine römische Anlage zurück. Heute finden wir darin verschiedene Baustile vor. Besonders malerisch ist der Schlosshof mit seiner im Jahre 1220 errichteten Kapelle. Im Norden befindet sich ein barocker Arkadengang und im Westen zieren beachtenswerte Renaissance-Säulenarkaden den Schlosshof.

Als die Ritter von Purchstale etwa im Jahre 960 das Schloss und einzelne Häuser erbauten, begann die eigentliche Entstehungsgeschichte des Ortes Purgstall.
Der Bau erfolgte auf einem schon seit längerer Zeit verlassenen Castell, das auf einem spitzwinkeligen Konglomeratsporn am Zusammenfluss der Erlauf und der Feichsen stand.
Die Ritter, wie dies in jener Zeit häufig geschah, benannten sich auch nach ihrem neuen Wohnsitz, den sie selbst als Purchstal (später Purkstale, Burgstal) Schloss Purgstall bezeichneten.
Der letzte Ritter dieser Familie namens „Heidenreich“ starb um das Jahr 1210 und mit ihm erlosch das Geschlecht des Purgstaller Zweiges.“

Weitere Infos aus der Gemeindechronik (Web Text der Gemeinde Purgstall):

„Von 960 - 1210 im Eigentum der Purchstaler, wechselte der Besitz mehrmals:
1210 – 1374 (164 J.): Die Ritter Eisenbeutl und Hewslar (Heußler)
1375 – 1492 (118 J.): Die Walseer
1492 – 1859 (367 J.): Die Grafen Auersperg
1859 – 1933 (74 J..): Die Grafen Schaffgotsch
1933: wurde das Schloss an Bankdirekor Klement Florian aus Prag verkauft. 1973 kam das Schloss in den Besitz seines Sohnes DI Dr. Dr. Klement Bernhard Florian. 2004 übernahm dessen Sohn DI Klement Florian den Schlossbesitz.“

Die Floriansche Gutsverwaltung veranstaltet auch mit privater Hilfe sowie mit Unterstützung der Gemeinde das Gaudium zur Purg. Dieses wurde in den letzten Jahren immer wieder von einer „Mittelalterplattform“ zum schönsten Mittelalterfest Österreichs gewählt.
Wir müssen sagen, mit Recht denn so ein Ambiente wie in Purgstall gibt es wohl kaum wo anders. Leider soll das Nächste Fest erst wieder in zwei Jahren stattfinden, bleibt zu hoffen, dass dem auch wirklich so ist, denn ein solches Fest nicht mehr besuchen zu können wäre schade.

Zahlreiche Markt- & Handwerksstände luden zum Zusehen und manchmal sogar Mitmachen ein. Dazu lt. Veranstalter kein Verpflegungsstand und / oder Taverne weiter als 30 Schritte entfernt vom eigenen Standpunkt!
Ritter- & Wikingerlager säumten den Festplatz und sorgten so wirklich für mittelalterliches Flair. Dazu am Turnierplatz immer wieder ritterliche Kampfvorführungen mit teilweise auch entsprechender Erklärung (Kampftechnik, Herkunft, uvm.).
Aber man nahm sich auch selbst „auf die Schaufel“ und so blieb der Humor auch nicht auf der Strecke. Wie unter anderem z.B. in einer aufbereiteten Version von Schneewittchen, welche die Gruppe Dreienschalg zum Besten gab. Das Publikum hat’s amüsiert und so machte das Gaudium seinen Namen alle Ehre.

Dazu auch noch Puppenspieler, Gaukler und Musikanten die am gesamten Gelände „das Volk“ unterhielten. Ebenso wie es einen eigenen Kinderbereich gab, welcher zum Spielen und schminken einlud. Sogar ein „mittelalterliches Ringelspiel“ gab es, dass sich großer Beliebtheit erfreute.
Marktstände boten in diesem Bereich auch für Kinder Gewandungen sowie Schwert & Schild an. So mancher kleiner Ritter war dann nebst authentisch gewandeten Kindern am Festgelände unterwegs.

Für die Erwachsenen gab es zahlreiche Marktstände, bei denen man sich mehr oder weniger authentisch einkleiden und / oder bewaffnen konnte. Auch Schmuck gab es in hülle & fülle nebst Lagerausstattung und sonstigen Gebrauchsgegenständen und Kunsthandwerk.
Schade nur, dass man auch „moderne Händler“ zuließ, die eben modernen Ramsch anboten, der nur wenig mit dem Mittelalter zu tun hat und das auch noch am Eingang zum Festgelände!? Die hätte man auch anders platzieren können, etwas abseits des mittelalterlichen Bereiches.

Am Samstagabend gab es dann noch eine fulminante Feuerschau, die so ziemlich alles zeigte was es in dem Bereich gibt! Danach ging das Fest noch bis Mitternacht und so waren dank relativ schönem Wetter die Tavernen und Verpflegungsstände noch gut gefüllt. Aber auch so manches Lager hatte Gäste, die so das mittelalterliche Leben kennen und lieben lernen konnten, vielleicht auch bei einem Becher Met oder Honigbier.

Der Sonntag war dann ausgesprochen freundlich, was das Wetter betrifft, denn immer wieder wagte sich die Sonne hervor. Nach dem traditionellen Umzug durch Purgstall strömten die Besucher aus nah & fern auf das Festgelände. Viele davon auch gewandet, sehr zur Freude der Veranstalter sowie der Lagergruppen. Machen sich doch gewandete Besucher besser als nicht gewandete und so versucht man auch immer Leute für das mittelalterliche Vereinsleben zu begeistern. Gäbe es doch ohne die zahlreichen Vereine und losen Bündnisse sowie Bruderschaften solche Feste nicht! Auch wird in diesen Organisationen das ritterliche Leben nach dem Codex gelehrt und gepflegt, somit alte Traditionen am Leben erhalten. Außerdem kann dies auch die Menschen zum besseren bekehren und vor allem die Jugend sinn voll beschäftigen!

Auch wenn es auf Grund der Wetterlage diesmal weniger Besucher des Gaudiums zur Purg gegeben haben mag, so dürfte es doch ein Erfolg für Veranstalter und Darsteller sowie Tavernen & Händler gewesen sein.
Bleibt zu hoffen, dass es dieses Fest auch weiterhin geben mag sowie weitere sich ein Beispiel daran nehmen, was Ambiente und Zusammenarbeit betrifft!

E. Weber

Wo: Schlosspark, Parkgasse, 3251 Purgstall an der Erlauf auf Karte anzeigen
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