Mein Fluss: Lebensader der Region
Da ist ein Haken an dieser Erlauf

- Fliegenfischen in der Erlauf: Auswerfen, abtreiben lassen und einholen und das Ganze nochmal, wenn nichts anbeißt
- Foto: Behrend
- hochgeladen von Philipp Pöchmann
Die BEZIRKSBLÄTTER begleiten einen Hobbyangler bei seiner Tour auf der Erlauf in Scheibbs.
BEZIRK SCHEIBBS. Platz nehmen, ein Bier aufmachen und die Angel auswerfen – ein oft wahr gewordener Traum vieler Fischer. Genau um diese geht es im siebenten Teil unserer Flussserie rund um die Erlauf.
Das Fischereigesetz ist eigentlich Sache des Landes Niederösterreich. Es wurde an den Niederösterreichischen Landesfischereiverband ausgelagert. Durch die unterschiedlichen Gewässersysteme ist die Zuständigkeit unterteilt in fünf Fischereirevierverbände. Der Fischereirevierverband III, in den auch die Erlauf fällt, reicht von der Donau bis zur steirischen Grenze und wird im Osten von der Melk begrenzt. Um dort fischen zu dürfen, muss man die Fischerkarte mit Kurs und Prüfung und anschließend die Lizenz für den Flussabschnitt erlangen.
Lizenz zum Fischen
So eine Lizenz für den Flussabschnitt ab dem Keramikmuseum in Scheibbs in Richtung Purgstall hat der Hobbyangler Andreas Behrend aus Scheibbs. Der begeisterte Fischer, der auch seine Arbeits- und Wohnstätte direkt an der Erlauf hat, wirft regelmäßig seine Rute aus.
"Mittlerweile sind es schon 29 Jahre, die ich angle. Meine Freunde wohnten damals neben einem großen Teich. Mit sieben Jahren ging ich das erste Mal mit zum Fischen und seitdem hat mich die Faszination nicht mehr losgelassen", erzählt Andreas in Erinnerungen schwelgend.
Ruhe und Geduld
Der nur teilweise Fischfanatiker, der sie zwar fängt, aber den Speiseteil seiner Frau überlässt, weiß genau um die Vorzüge des Anglerdaseins: "Es ist ein Hobby ab von der hektischen Welt, eine Flucht aus dem Alltag." Dazu hat er auch ein Lieblingsplatzerl gefunden: "Direkt unterhalb der Wehr bin ich am liebsten. Dabei ist ganz wichtig: Linkes Ufer!"
Ausgenommen werden sie natürlich selbst, sofern sie den Anforderungen entsprechen, mit selbst gemachten Messern aus der Werkstatt. "Sie sollten zwischen 32 und 35 Zentimeter haben", so Andreas. Der Rest kommt wieder zurück in die Erlauf.
Der größte Fisch war 90 Zentimeter lang, das ist aber "bereits zwanzig Jahre her". Zuletzt fischte er ein 47 Zentimeter-Biest aus der Erlauf. Dieses plätschert aber bereits wieder munter in der Erlauf weiter.
Fischereirevierverband
Der passionierte Angler Michael Hohenegger ist Obmann des Fischereirevierverbandes III und sichert die Interessen der Fischer in den Bezirken Waidhofen, Amstetten, Melk und Scheibbs.
Können Sie die Faszination am Angeln erläutern?
Mir gefällt es mit dem Fisch alleine in der Natur zu sein und die hektische Zeit, die heutzutage herrscht, hinter mir zu lassen. Ich nehme schöne Eindrücke mit nach Hause ohne sie in sozialen Medien teilen zu müssen.
Angeln und Umweltschutz: Passt das zusammen?
Die Fischerei passiert in der Natur und so liegt es im Interesse der Angler die Natur intakt zu halten. Viele Angelvereine betreiben Ansiedlungsprojekte, um den Fischbestand unter Druck geratener Fische zu sichern. Außerdem liegt es den Fischern am Herzen die Durchgängigkeit bei Kraftwerksbauten sicherzustellen oder Uferbauten naturverträglicher zu gestalten.
Was ist nicht erlaubt beim Angeln am Fluss?
Von den unerlaubten Tätigkeiten steht Schwarzfischerei ganz oben. Verstöße gegen die Schonzeit oder das Drittelmaß kommen auch öfters vor. Fische dürfen nur zu bestimmten Zeiten und in bestimmter Größe entnommen werden.




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