X-Akten
Die Gespenster am Dachboden in Reinsberg
Es spukt in Reinsberg: Im ehemaligen Siechhaus der Tannenschachengrub trugen sich mysteriöse Dinge zu.
REINSBERG. Jede Stadt, jedes Dorf hat seine Orte, wo sich besondere Geschichten zutrugen. Oft sind das Stätten, vor denen die heimischen Leute großen Respekt haben. In Reinsberg ist die "Tannenschachengrub" so ein geschichtsträchtiger Ort.
Vor langer Zeit wurde Reinsberg von einer schweren ansteckenden Krankheit heimgesucht, die viele Einwohner dahinraffte. Um dieser Krankheit Herr zu werden, wurden kranke Leute in die "Siech-Anstalt" gebracht. Sobald sich die ersten Symptome zeigten, wurden die Personen kurzerhand gepackt und in das Haus in der Tannenschachengrub gebracht, wohlwissend, dass man diesen Ort niemals mehr verlassen werde. Vor lauter Angst vor weiteren Ansteckungen wurden diese Leute sogar direkt vor Ort ohne Zeremonie oder Abschied begraben. Lange Zeit wollte dort niemand mehr wohnen.
Spuk um Mitternacht
Im Jahr 1875 kaufte der Urgroßvater von Johann Frühwald, der ganz in der Nähe wohnte, dieses Haus. Die letzte Familie, die diesen geisterhaften Ort bewohnte, war die Familie Karner in den 1940ern. Der Sohn der Familie war zur damaligen Zeit zehn Jahre alt. Zu dem Sohn hatte Johann ein gutes Verhältnis, seinen Berichten glaubte Johann: "Er erzählte, dass der Spuk jede Nacht kurz vor Mitternacht losging. Uhrzeit und Reihenfolge waren immer gleich." Die Haustür war immer abgeschlossen. Zu jener nächtlichen Stunde ertönte ein Knarren, ehe sich die verschlossene Haustüre öffnete und scheinbar von selbst wieder schloss. Keine menschliche Gestalt war mit freiem Auge erkennbar. Schwere Schritte am Dachboden, kurz darauf soll ein lautes, rollendes Geräusch zu vernehmen gewesen sein, als ob jemand kegelt.
Tagsüber soll sich einmal die Türe durch einen heftigen Windstoß geöffnet haben. Hereingerollt kam eine schwarze Kugel, während die Familie betend am Tisch saß. Sie rollte herein, drehte sich und rollte wieder hinaus, während der Wind unaufhörlich blies. Danach war Windstille. "Ständig waren im angrenzenden Schuppen Kröten zu finden, die dem Volksmund nach unerlöste Seelen anzeigen", so Johann Frühwald. Raben flogen immer tief um das Haus. Nebenbei wohnte lange Zeit eine alte Frau. "Sie hat dort in der Nacht immer Lichter gesehen und ist deswegen weggezogen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Haus weggerissen", erzählt Frühwald. Der Schuppen, der über 300 Jahre alt sein soll, steht heute noch und wurde renoviert. Das Haus hat sich die Natur zurückgeholt, eine Mauer steht noch im Wald.
Weitere Infos gibt's auf meinbezirk.at/x-akten
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