Lagerfriedhof in neuem Glanz
In Schauboden wurde der Lagerfriedhof aus dem Ersten Weltkrieg saniert.
PURGSTALL. Der Lagerfriedhof von Schauboden erinnert an das große Kriegsgefangenenlager, welches im Jahr 1915 in Purgstall errichtet wurde. Von 1915 bis 1918 waren 24.500 Kriegsgefangene und Bewachungssoldaten im Lager Purgstall. Kriegsgefangene und auch 22 Militärangehörige der österreichisch-ungarischen Armee starben an Krankheiten und Unterernährung. Insgesamt 930 Tote wurden am Lagerfriedhof in Schauboden bestattet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hat man 16 russische Soldaten von verschiedenen Friedhöfen des Bezirkes exhumiert, die dann am Lagerfriedhof Schauboden ihre letzte Ruhe fanden.
Der letzte Kriegsgefangene
Der letzte Kriegsgefangene wurde 1965 bestattet. Ilio Zanzinka, kurz Ilko genannt, blieb nach Auflösung des Lagers in Purgstall und arbeitete als Knecht bei verschiedenen Bauernhöfen, fungierte auch als Arbeiter bei der Marktgemeinde Purgstall und trat dem Kameradschaftsbund bei.
Der Weg des Friedens
Im Jahr 1997 konzipierte Franz Wiesenhofer, auf Grund seines Buchprojektes "Gefangen unter Habsburgs Krone" den Themenweg "Weg des Friedens". Dieser vier Kilometer lange Rundweg führt auf die Spuren des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers und schließt den Lagerfriedhof mit ein.
Renovierung notwendig
Im Laufe der Jahre sind so manche Beschriftungen und auch der Lagerfriedhof selbst renovierungsbedürftig geworden. In Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Purgstall, Bauhofmitarbeitern, der Ortsgruppe Purgstall des Kameradschaftsbundes Österreich, der Freiwilligen Feuerwehr Purgstall sowie Franz Wiesenhofer wurde der Rundweg und auch der Lagerfriedhof gereinigt und wieder in eine würdige Form gebracht, um den Weg auch in Zukunft vielen Besuchern zugänglich zu machen.
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