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Most-Mythen im Bezirk Scheibbs auf der Spur
Alle Jahre wieder – Tag des Mostes: Zeit, den Birnensaft für Erwachsene genauer unter die Lupe zu nehmen.
BEZIRK SCHEIBBS. Rechtzeitig zum Tag des Mostes am 25. April blühten im Mostviertel die Birnbäume. Auch am Biohof Fenzl in Scheibbsbach hüllte das weiße Wunder die Gegend ein – ein Anblick, der jedes Jahr erneut für Staunen sorgt. Passend dazu blickten die BEZIRKSBLÄTTER etwas tiefer ins Glas und präsentieren gemeinsam mit Jürgen Fenzl den "Mostcheck".
Most und Cider
Sind Most und Cider das Gleiche? "Eigentlich schon. Der Cider ist einfach nur ein mit Kohlensäure versehener leichterer Most", erzählt der Mostproduzent Jürgen Fenzl. Most hat für gewöhnlich zwischen fünf und sieben Prozent Alkohol. In Österreich ist der Cider nach dem Gesetz ein Most mit Kohlensäure und hat maximal fünf Prozent Alkohol. "Sollte der Cider mehr als fünf Prozent haben, ist es ein Apfel- oder Birnenfrizzante", weiß der Mostkenner.
"The most Most"
Namensgebend für das Mostviertel wäre es nur allzu logisch, wenn auch in dieser Region der meiste Most produziert wird. Dem ist allerdings nicht ganz so. Tatsächlich wird der meiste Most in Oberösterreich produziert. Das kommt daher, dass sich die für das Mostviertel typische Landschaft in Oberösterreich fortsetzt und dort mehr Apfelmost produziert wird. "Der meiste Birnenmost kommt aber aus dem Mostviertel", so Jürgen Fenzl.
Getränk für Arme
Früher galt der Most als Getränk der Armen, die sich kein Bier und keinen Wein leisten konnten. "Das Image hat sich mittlerweile gebessert, nicht zuletzt, weil die Produktion selbst an Qualität gewonnen hat und andere alkoholische Getränke im Vergleich günstiger wurden", sagt der Mostbauer.
Most im Magen
Viele glauben, dass der Most, ähnlich dem Sturm, der Verdauung keinen Gefallen tut. „Der Most wurde früher nicht steril abgefüllt und gärte einfach weiter. Das sollte heute nicht mehr passieren“, meint der Mostexperte.
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