Privatauto auf Firmenkosten aufgetankt
Mehrere Vorwürfe erhebt ein Arbeitgeber gegen einen 26-jährigen Ex-Mitarbeiter aus dem Bezirk Melk, der vor Gericht nur teilweise erklären konnte, wie es zu den kriminellen Handlungen gekommen war.
„Ich hab mich über die ganze Situation in der Firma geärgert“, begründete der Beschuldigte unter anderem einen Einbruch Anfang Februar 2013 bei seinem Arbeitgeber, wo er eine Handkassa mit 2.250 Euro erbeutete. So nebenbei fehlten dann auch eine externe Festplatte, eine Ladestation, ein i-Phone und ein i-Pad, das der Angeklagte seiner Aussage nach deshalb genommen habe, weil er es mit Überstunden selbst finanziert habe. Die Kundenkarten aus der Handkassa habe er zerschnitten.
Die St. Pöltner Staatsanwältin Maria Tcholakova wirft dem gelernten Maurer darüber hinaus vor, seinen privaten PKW mehrfach mit der Firmen-Tankkarte bei einer Tankstelle in Purgstall aufgetankt zu haben. Aufgefallen war dabei, dass mit derselben Karte sowohl Diesel als auch Superbenzin verrechnet wurden. Dazu der Beschuldigte: Er sei auch mit dem Wagen des Juniorchefs unterwegs gewesen, beziehungsweise habe er Firmenfahrten mit seinem Privatauto gemacht.
Einen vorgetäuschten Einbruch in seinen Firmenwagen, den er mit einem Schlüssel auch beschädigte und dessen Kennzeichentafeln er abmontiert und weggeworfen hatte, begründete der Ex-Mitarbeiter: „Das war meine Wut!“ Warum er dann noch vor der Polizei im Februar 2013, trotz Hinweis auf seine Wahrheitspflicht, falsch aussagte, konnte er Richterin Doris Wais-Pfeffer nicht plausibel erklären. „Bei der Firma hatte ich nicht den Lebensstandard, den ich gewohnt war“, 400 Euro pro Woche für ihn alleine, dicke Autos, Pferde und ein angenehmes, eher kostspieliges Leben habe man ihm genommen, scheint sich der Beschuldigte immer noch zu ärgern.
Für ein Urteil bedarf es noch der Aussage von zwei weiteren Zeugen. Wais-Pfeffer vertagte daher auf Anfang Dezember dieses Jahres.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.