Todesfalle Bahnübergang
Ein halbes Jahr nach Scheibbser Unfall erfasst ein Zug neuerlich ein Auto. Die Lenkerin stirbt.
WIESELBURG/BEZIRK. Erst in den Sommermonaten erschütterte der Unfall einer älteren Dame auf einem unbeschrankten Bahnübergang in Scheibbs die Bezirkshauptstadt. Die Frau hatte gleich mehrere Schutzengel und überlebte wie durch ein Wunder.
Weniger Glück hatte vergangene Woche die Lenkerin eines Fahrzeugs, welche den nahenden Triebwagen der Österreichischen Bundesbahnen übersah und mit diesem kollidierte. Die Fahrerin starb noch an der Unfallstelle.
"Man hofft immer auf das Beste, wenn man zu einem Unfall dieser Art gerufen wird", erzählt Thomas Reinbacher, der Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr bei diesem Vorfall. Als "sehr unglücklich" beschreibt der Feuerwehrmann den Hergang, denn der Puffer des Triebwagens traf genau die Fahrerseite. Das Auto wurde bis zum Bahnsteig der Haltestelle Mühling mitgeschleift.
"Über die Ursache kann man nur rätseln. Zum einen gibt der Zug immer Pfeifsignale, zum anderen müssten die drei Lichter der Lok im Dunkeln gut erkennbar gewesen sein", meint der Einsatzleiter.
Christopher Seif, Pressesprecher der ÖBB in Niederösterreich erklärt: "Es gibt nun eine Untersuchung von der Eisenbahnbehörde, welche dem Land untergeordnet ist. Diese Behörde wir dann entscheiden, ob man die Kreuzung mit einer Lichtanlage oder sogar Schranken ausstatten muss."
Das wäre dann jedoch nur eine der vielen ungesicherten Bahnkreuzungen im Bezirk. Bürgermeister Karl Gerstl hat vor allem im Bereich Weinzierl noch viele solcher gefährlichen Bahnübergänge.
"Der Plan ist, dass die wichtigsten innerhalb der nächsten zehn Jahre zumindest mit Lichtanlagen ausgestattet werden. Besser wären Schranken. Doch die Kosten sind mit 350.000 bis 400.000 Euro pro Übergang enorm", sagt der Bürgermeister und erkärt: "Je nachdem welche Straße kreuzt, muss entweder das Land oder die Gemeinde für 50 Prozent der Kosten aufkommen."
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