Pilotprojekt für die Baumpflege im Mostviertel
Eine neuartige Hebebühne hilft dabei, uralte Streuobst-Baumriesen im Mostviertel erhalten zu können.
MOSTVIERTEL. Alte Streuobstbäume können aufgrund ihrer Größe und Standorte mit herkömmlichen Leitern eigentlich nicht gepflegt werden. Um die Vitalität dieser Bäume aufrecht zu erhalten, ist es jedoch notwendig, dass diese ebenso wie Jungbäume regelmäßig gepflegt werden.
Erhalt der Kulturlandschaft
Nur dadurch kann sichergestellt werden, dass die vielen Naturfunktionen, die diese Bäume neben der Funktion als Obstlieferant erfüllen, gewahrt bleiben. Diese Bäume sichern einerseits einen breiten Erhalt unterschiedlichster alter Streuobstsorten, aber auch die Grundfunktionen für ein funktionierendes Ökosystem (z.B. Nistplätze für Vögel, Bestäubungsmöglichkeiten für unterschiedlichste Insekten usw.). Gleichzeitig wird dadurch auch der Erhalt der Kulturlandschaft gesichert.
Eigener Verein wurde gegründet
Aus diesen Gründen hat eine Gruppe von Mostviertler Landwirten beschlossen, die Pflege dieser alten Obstbaumriesen wieder aktiv aufzugreifen. 30 bäuerliche Betriebe, darunter auch die beiden landwirtschaftlichen Fachschulen Gießhübl und Hohenlehen haben sich im Verein "Streuobsterhaltung Mostviertel" zusammengeschlossen, um dazu auch entsprechende Spezialtechnik in Form einer geländegängigen Hebebühne der Firma CMC, Type S 19 HD, die bis zu 19 Meter Höhe ausgefahren werden kann, anzuschaffen.
Die Hebebühne ist bei einem Landwirt im Raum Amstetten stationiert. Die Mitglieder kommen aus dem gesamten Mostviertel von Waidhofen an der Ybbs, über Haag, Amstetten, Randegg bis nach Oberndorf an der Melk. Insgesamt sind Landwirte aus 19 Gemeinden daran beteiligt.
Alte Baumbestände beleben
"Dieses Projekt ist ein Pilotprojekt, dass uns in den nächsten Jahren behilflich ist unsere alten Baumbestände wieder vital und gesund in die nächsten Jahrzehnte ihres Lebens voranzubringen. Durch diese angeschaffte Technik kann die Arbeit sicher und fachmännisch erledigt werden. Die geländegängige Raupenarbeitsbühne, die sich selbstnivellierend abstützt, lässt es nun erstmalig zu, dass unsere Birnbaumriesen sicher und fachmännisch gepflegt werden können. Unser Ziel ist dann erreicht, wenn in einigen Jahren diese Arbeit nicht nur von unserer Pilotgruppe getätigt wird, sondern über ganz Niederösterreich mehrere solcher Geräte im Einsatz sind", betont Technik-Obmann Engelbert Wieser.
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