Brücke Fischamend-Schönau?
Statt Lobau-Tunnel: alte Idee sorgt nun wieder für Gesprächsstoff
¶FISCHAMEND/SCHÖNAU. In Anbetracht der anhaltenden Verkehrsmisere im Marchfeld geht Herbert Röhrer, Sprecher der Wirtschaftstreibenden im Bezirk Gänserndorf, in die Offensive.
Um die beiden Teilabschnitte der S1 nördlich und südlich der Donau miteinander zu verknüpfen, schlägt er anstatt des umstrittenen Lobau-Tunnels auf Wiener Stadtgebiet den Bau einer neuen Donaubrücke weiter stromabwärts vor.
In der Lücke durch die Auen
„Zwischen Schönau und Mannsdorf hat der Nationalpark Donau-Auen auf einer Länge von rund einem Kilometer eine Lücke. Hier ließe sich rasch und mit vergleichsweise geringen Kosten eine Brücke nach Fischamend errichten“, meint Röhrer im Gespräch mit dem Wirtschaftspressedienst.
Projektidee ist zehn Jahre alt
Die Idee, die auch vom Groß-Enzersdorfer Bürgermeister Hubert Tomsic unterstützt wird, ist nicht neu. Schon vor rund zehn Jahren hatte das Land Niederösterreich das Projekt einer Donaubrücke zwischen Schönau und Fischamend untersucht und war in seiner Expertise zu dem Schluss gekommen, dass „die Brücke den Nationalpark überhaupt nicht berühren würde“, so Landesverkehrsplaner Friedrich Zibuschka damals in der Tageszeitung „Die Presse“. Die Projektidee geriet jedoch nie in die Planungsphase und landete schließlich in der Schublade.
Brücke billiger als Tunnel
Weil jetzt aber die rot-grüne Stadtregierung in Wien beim geplanten Lobau-Tunnel auf der Bremse steht, sieht Röhrer den Zeitpunkt gekommen, sich wieder intensiver mit dem angedachten Vorhaben östlich von Groß-Enzersdorf zu befassen. Aus seiner Sicht brächte eine Donaubrücke zwischen Schönau und Fischamend im Vergleich zum Megaprojekt Lobau-Tunnel eine beträchtliche Kostenersparnis: „Statt 1,3 Milliarden würde die Brücke nur 150 Millionen Euro kosten und sich zudem viel schneller verwirklichen lassen“, so Röhrer.
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