Feuerwehr stellt sich der Kritik
Nach Eissprengung hagelt es Vorwürfe von Umweltschützern. Feuerwehr relativiert.
FISCHAMEND/ NATIONALPARK DONAU-AUEN. Die Sprengung der Eisdecke in einem Seitenarm der Donau bei Fischamend schlägt hohe Wellen. Der Einsatz von Sprengstoff wurde ohne Wissen des Nationalpark Donau-Auen durchgeführt und sorgt jetzt für Zündstoff.
Nationalpark schäumt
Die Sprengungen richteten einen Schaden an der Natur an: Zahlreiche tote Fische waren in den wieder zugefrorenen Sprenglöchern sichtbar. Wie viele Fische genau starben ist unbekannt. Insgesamt wurden rund 25 Löcher ins Eis gesprengt. „Es wurde weder ein wasserrechtliches, fischereirechtliches noch naturschutz- bzw. nationalparkrechtliches Verfahren durchgeführt. Der Nationalpark Donau-Auen hätte dieses Vorhaben nicht genehmigt. Wir haben von der Sprengung im Eis selbst erst durch eine Information aus der Bevölkerung erfahren“, ärgert sich Ursula Grabner, Bereichsleiterin Besucher & Kommunikation des Nationalparks ,über die unkonventionelle Vorgangsweise.
Schlechte Optik
Für die Kameraden der freiwilligen Feuerwehr ist die Sache mehr als unangenehm. Vorwürfe kann man ihnen, auch laut Helmut Belnayecz, dem Präsident des österreichischen Kuratoriums für Fischerei- und Gewässerschutz, der als Feuerwehrmann die Sprenggruppe NÖ-Ost mitaufgebaut hat, nicht machen. „Ich kann natürlich nicht sagen, dass kein Schaden entstanden ist, aber das Ganze ist weder aus Leichtsinn und schon gar nicht aus böser Absicht passiert“, relativiert Belanyecz, der beide Seiten sehr gut versteht.
Ausbildung wird besser
Für die Zukunft gilt es solche Vorfälle zu verhindern. „Ich werde bei künftigen Sprengstoff-Schulungen in der Feuerwehr Schule Tulln speziell auf diese Problematik eingehen, denn bisher gab es hier Defizite. Besonders unter Wasser entwickeln Druckwellen eine riesige Kraft“, betont Belanyecz.
Inzwischen haben sich die Verantwortlichen der freiwilligen Feuerwehr bereits mit den National-Park Betreuern und dem Fischereiverein in Verbindung gesetzt um solche Probleme in Zukunft zu verhindern. Beide Seiten haben aus dem Vorfall zumindest etwas gelernt.
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