Plastik-Welle durch Kanal
Donau verschmutzt: Chemie-Riese räumt nach alarmierender Uni-Studie Fehler in der Abscheideanlage ein.
Im Zuge einer Studie der Universität Wien war die Donau nach Fischlarven durchsucht worden. Doch was das Wiener Forscherteam um Hubert Keckeis fand, war vor allem industrieller Plastikrohstoff. Laut Hochrechnung transportiert die Donau östlich von Wien täglich rund 4,2 Tonnen Plastik Richtung Schwarzes Meer.
Im Laufe der Nachforschung nach dem Verursacher der Verschmutzung stieß man auf den internationalen Chemie-Riesen Borealis mit Standort Raffinierie Schwechat. Borealis hat schnell reagiert und das Kanalsystem mit einem Kamerawagen untersucht. "Man hat Schwachstellen identifiziert, insbesondere einen Konstruktionsfehler in der Abscheideanlage", erklärt die Konzernleitung in der ersten Stellungnahme. Wie lange allerdings schon Plastik in die Donau gelangte, ist ungewiss.
Borealis jedenfalls ist um Schadenminimierung bemüht und gibt an, mittlerweile bereits 4 Millionen Euro in die Reparatur des bereits vor Jahren durch einen Schaden defekten Kanalsystems inverstiert zu haben.
Wolfgang Rehm, Sprecher der Wiener Umweltorganisation "Virus" widerlegte schon vor Wochen den Verdacht eines Schiffsunglücks oder der absichtlichen Entsorgung des Plastiks und der daraus resultierenden Verschmutzung mit dem einfachen Gedanken: "Plastikpellets sind industrieller Rohstoff, niemand entsorgt wertvollen Rohstoff!"
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