Verfolgungsjagd mit 200 „Sachen“
Per Haftbefehl gesuchter Tankbetrüger wollte sich partout nicht aufhalten lassen und durchbrach Sperre
Womit der undankbare Tanker nicht gerechnet hat: die Beamten der Autobahnpolizei Schwechat verfolgten ihn bis nach Bratislava.
Begonnen hat alles mit Steve McQueen. In dem 1968 erschienenen Film „Bullit“ lenkte der Schauspieler einen PS-starken Ford Mustang in einer legendären Verfolgungsjagd rund zehn Minuten lang durch die Straßen San Franciscos. Danach wurden Filmverfolgungsjagden immer aufwendiger, immer riskanter. Das beste Drehbuch hingegen, schreibt aber immer noch das Leben selbst.
Auto wurde wiedererkannt
Auf McQueens Spuren wandelte der 28-jährige Slowake Milan M. am 17. August: beim wiederholten Treibstoffdiebstahl, wurde sein, in diesem Zusammenhang bereits bekanntes Auto, ein heller Skoda wiedererkannt. „Wir haben den Wagen aufgrund der spezifischen Platzierung der Vignetten und trotz gestohlener Wiener Taferln eindeutig identifiziert und sofort die Fahndung eingeleitet“, berichtet Bezirksinspektor Andreas Weiß von der Autobahnpolizei Schwechat.
„Zwei unserer Beamten haben das gesuchte Fahrzeug dann auf der A4 entdeckt und unter Verwendung des Blaulichts und des Anhalteboards mit dem Schriftzug ‚Polizei, bitte folgen‘ zu stoppen versucht“, so Weiß.
Spritdieb startete durch
Kurz bevor die beiden Fahrzeuge auf dem Pannenstreifen zum Stillstand kamen, trat der vermeintliche Treibstoffdieb aufs Gas - der erhöhte Bezinverbrauch braucht einen „Selbstbediener“ schließlich nicht zu tangieren. Im Zuge der anschließenden Verfolgung beschleunigte der Slowake sein Fahrzeug auf bis zu 200 km/h, versuchte mehrmals das Dienstfahrzeug abzudrängen, doch die Beamten blieben dran und verfolgten den diebischen Raser über den Knoten Bruckneudorf auf die A6 Richtung Staatsgrenze.
Beim Grenzübergang Kittsee sollte er schließlich gestoppt werden, doch auch eine Straßensperre aus Streifenwagen und Sattelschleppern konnte ihn nicht stoppen: der Flüchtige durchbrach auch diese Sperre und raste in die Slowakei. Als er bemerkte, dass die Beamten die Verfolgung nicht abbrachen und sich auch slowakische Streifen anschlossen, fuhr er noch riskanter. In einem Waldstück nähe Bratislava konnte er schließlich verhaftet werden. Er war auch in seiner Heimat bereits zur Fahndung ausgeschrieben und wird jetzt von der Staatsanwaltschaft Korneuburg angezeigt.
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