Mit der Bim nach Schwechat
Straßenbahn mit grüner Welle soll bis nach Niederösterreich führen
Kaiserebersdorf und das Schloss Neugebäude sind vom Öffi-Verkehr benachteiligt. Das soll sich ändern, fordern alle Parteien. Eine U3-Verlängerung, wünscht sich die SP! Die Grünen setzen auf eine schnellere Lösung des Problems.
„Wir sind nicht grundsätzlich gegen U-Bahnen“, so Willy Duschka von den Grünen Simmering. „Bis die U3 verlängert wird, können wir aber noch ewig warten“, bringt er seine Skepsis gegen den Plan auf den Punkt.
Die Lösung der Grünen: Der Simmering Express. Eine Straßenbahn, die bis nach Schwechat fährt. Natürlich mit Vorrang vor dem privaten Verkehr.
„Die Gleise dafür gäbe es bereits“, weiß Duschka. So könnte ein Ausbau des Simmering Express’ rasch und kostengünstig erfolgen.
Bezirksvorsteherin Renate Angerer steht dieser Überlegung skeptisch gegenüber: „Diese Lösung würde Kaiserebersdorf nicht mit einbinden.“ Außerdem wären für eine Straßenbahnverbindung bis nach Schwechat Verhandlungen mit Niederösterreich nötig, die sich schwierig gestalten könnten. „Wo soll die Bim hinführen“, fragt Angerer im Hinblick auf den kürzlich neu gestalteten Ortskern in Schwechat: „Eine Verdichtung der Intervalle der S-Bahn wäre sinnvoller.“
Nicht nur an U-Bahn denken
Für die Kaiserebersdorfer plädiert Willy Duschka für die Weiterführung der Linie 6, mit Vorrang vor dem Individual-Verkehr. Planungsstadträtin Maria Vassilakou ist hier mit den Simmeringer Grünen einer Meinung: Eine Anbindung Wiens an das Umland ist ihr ein zentrales Anliegen.
„Man soll sich nicht darauf beschränken, immer nur an U-Bahnen zu denken“, so Vassilakou. Mit anderen Möglichkeiten spielt sie auch auf den Ausbau und die Verbesserung bestehender Linien an.
Zur Verlängerung der U3 gibt sie zu bedenken, dass diese in der vierten Ausbaustufe nicht berücksichtigt sei. „So wäre eine Verlängerung dieser Linie in diesem Jahrzehnt kaum mehr zu schaffen“, rechnet Vassilakou vor. Etwa eine Bim nach Schwechat könnte ihren Dienst viel früher antreten. Derzeit gibt es jedoch keine Signale des Landes Niederösterreich für eine notwendige Mitfinanzierung, so das Büro Vassilakou.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.