Studiengebühren und Zugangsregeln – aber sozial verträglich

Foto: Privat

Einen breiten Bogen von der Antike bis heute spannte Univ.Prof. Dr. Karlheinz Töchterle, Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, anlässlich seines Vortrages vor mehr als 200 Zuhörern der Österreichischen Gesellschaft für Völkerverständigung in Klosterneuburg. Zu den zahlreichen Gästen, die der Einladung ihres Präsidenten Prof.Dr. Josef Höchtl folgten, zählten neben NR Johannes Schmuckenschlager, LAbg. Mag. Lukas Mandl, LAbg. DI Willi Eigner und Bgm. Mag. Stefan Schmuckenschlager auch mehrere Botschafter (Mexiko, Venezuela und Kroatien) sowie Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kunst, Kultur ,Wissenschaft und Medien. Sogar Bischof Egon Kapellari, stv. Vorsitzender der österreichischen Bischofskonferenz, lauschte gebannt den teils sehr philosophischen Ausführungen des Vortragenden.

Manches von dem, wofür der studierte Biologe und Lehramtsinhaber in den Fächern Deutsch und Latein, ehemalige Sympathisant der Grünen und spätere Rektor der Uni Innsbruck heute steht, wurzelt in seiner Kindheit als einer von fünf Söhnen eines Schmiedes und einer Bauerntochter im Tiroler Stubaital, der sich sein Studium teils als Skilehrer, Fußballer und Schmiedegehilfe aufbesserte. Dennoch oder vielleicht gerade deswegen tritt der heutige Minister vehement für einen sozial verträglichen finanziellen Beitrag der Studierenden zu den Kosten ihrer akademischen Ausbildung ein. Studiengebühren seien sozial nicht selektiv und könnten zudem das Budget mancher Unis um bis zu zehn Prozent aufbessern, so Töchterle, der auch für Zugangsbeschränkungen zumindest bei „Massenfächern“ eintritt.

Immerhin befänden sich im System österreichischer Universitäten und Fachhochschulen derzeit rund hunderttausend nicht aktiv Studierende, zudem stehe einem Mangel an Technik-Absolventen ein Überschuss an Wirtschafts- und Geisteswissenschaftlern gegenüber, ein Zustand, dem mit nachfrageorientierten Zugangsregeln Abhilfe geschaffen werden könnte. Die rechtlichen Grundlagen sieht der Minister durch das Universitätsgesetz gegeben, er verweist dabei neben dem Gesetzestext auf ein Gutachten des renommierten Verfassungsjuristen Professor Mayer und prophezeit: „Ich bin überzeugt und hoffe sehr, dass viele Rektoren schon ab diesem Herbst in Wahrnehmung ihrer Universitätsautonomie Studiengeld einheben werden. Die im Zuge dessen zu erwartenden Klagen Studierender werden hoffentlich zu einer Klärung im Sinne meiner Erwartungen führen.“

Töchterle, der stolz ist, die im Vorjahr ausverhandelte Hochschulmilliarde unbeschadet durch das aktuelle Sparpaket der Bundesregierung gebracht zu haben, setzt neben den erwähnten dirigistischen Maßnahmen, für welche er Abfederungsmöglichkeiten in Form von Stipendien oder Stundungsmöglichkeiten bereit halten möchte, auch auf einen massiven Ausbau der Studienwahlberatung und auf eine Erhöhung der FH-Studienplätze um zehn Prozent – in Zahlen viertausend. Generell stellt der Wissenschaftsminister dem Universitätsstandort Österreich jedoch ein gutes Zeugnis aus, sei im Gegensatz zu vielen Universitäten in anderen Ländern hierzulande doch ein enger Verbund von Wissenschaft, Forschung und Lehre als für ein funktionierendes universitäres System unverzichtbare Basis gewährleistet. Auch mit der Akademikerquote zeigt sich der Minister zufrieden-viele Personen würden im Ausland als Akademiker gesehen, die bei uns nicht als Akademiker fungieren: „Österreich braucht keine besonderen Anstrengungen machen, diese noch weiter zu erhöhen“, so Töchterle.

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