Dritte Piste spaltet die ganze Region
Bis Mittwoch, den 7. September läuft die öffentliche Verhandlung der Behörde zum Bau der dritten Piste.
SCHWECHAT/BEZIRK. In den Urlaub fliegt man gerne. Wohnt man jedoch im Umfeld des Flughafens, wird der stetig steigende Flugverkehr rasch zur Qual.
Schwierige Situation
Wie so oft hat die Medaille auch in der Diskussion um einen Ausbau des größten österreichischen Flughafens zwei Seiten. Einerseits ist der Vienna International Airport (VIA) eine wichtige Stütze der lokalen Wirtschaft und größter Arbeitgeber der Region.
Andererseits kann man sich von einem Unternehmen mit Mehrheitsbeteiligung der öffentlichen Hand eine große Portion soziale und ökologische Verantwortung erhoffen. Trotzdem: Eine Absage des Bauvorhabens ist so gut wie nicht zu erwarten und ein perfekter Kompromiss scheint nahezu unmöglich.
Parteien nehmen Stellung
„Die Lage der Piste ist das Ergebnis ausführlicher Diskussionen im Mediationsverfahren Flughafen Wien“, heißt es von Flughafenseite. Ob es tatsächlich die umweltschonendste Variante ist, wird von den Projektgegnern allerdings angezweifelt.
Brigitte Krenn, Sprecherin der Bürgerinitiative Plattform gegen die 3. Piste des Flughafens Wien-Schwechat, hat so eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) laut eigener Aussage noch nie erlebt: „Anders als bei Straßen- oder Schienenverkehrsprojekten ist bei dieser UVP der Lärm für den Einzelnen nicht voraussagbar!“ Eine Flugverkehrsprognose wurde erstellt, die Flugrouten und die dazugehörige Belegung der Flugrouten angenommen und damit der Lärm berechnet. „Niemand kann eine Garantie abgeben, dass diese Flugrouten nicht verlegt werden“, kritisiert Krenn.
Die ersten Tage der öffentlichen Verhandlung standen ganz im Zeichen des Lärmschutzes und der Flugverkehrsprognose, doch die Beteiligung blieb hinter den Erwartungen zurück. Etwa 300 Personen trugen sich in die Teilnehmerliste ein und 144 Wortmeldungen wurden angekündigt. Die ersten Verhandlungstage haben seitens der ARGE gegen Fluglärm und der Anrainergemeinden vehemente Forderungen, Mediationsergebnisse wie Nachtflugregelung, Lärmschutzprogramm etc. besser zu berücksichtigen, gebracht. Heftige Kritik wurde von den Dialogforumsmitgliedern auch an der Qualität von Gutachten sowie an der Verfahrensführung geübt. Das Ergebnis der Verhandlungen stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.
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