Zeitarbeitsfirma zahlte Überstunden und Zulagen nicht
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- hochgeladen von Sonja Himburg
Da staunte der Schwechater AK-Bezirksstellenleiter Norbert Kerschbaum nicht schlecht. Bei ihm in der Bezirksstelle meldeten sich innerhalb kürzester Zeit gleich 46 DienstnehmerInnen, die alle bei der selben Leiharbeiterfirma angestellt waren. „Dank eines aufmerksamen Betriebsrats wurden die DienstnehmerInnen auf Unstimmigkeiten in ihren Lohnabrechungen aufmerksam gemacht. Die Betroffenen – manche teilweise schon seit 2009 beschäftigt - haben sich dann sofort bei uns gemeldet, um ihre Lohnabrechungen prüfen zu lassen“, erklärt Kerschbaum. Dabei stellten Kerschbaum und seine KollegInnen fest, dass bei allen 46 DienstnehmerInnen keine oder zu geringe Durchschnittsberechungen der Zulagen, Prämien und Überstunden erfolgt sind. „Wir haben dann beim Betrieb erfolgreich interveniert. Dieser hat die Lohnabrechungen der LeiharbeiterInnen neu berechnet.“ Insgesamt wurden so über 10.300 Euro netto, die den ArbeitnehmerInnen zustanden, gesichert.
Ausstehende Löhne und Gehälter
So wie in diesem Fall forderte die AK Schwechat im ersten Halbjahr für 93 ArbeitnehmerInnen ausstehende Löhne und Gehälter ein. „Leider müssen wir feststellen, dass es einige Arbeitgeber auf eine gerichtliche Auseinandersetzung ankommen lassen“, so der Bezirksstellenleiter. Von Jänner bis Juni mussten 42 Fälle dem zuständigen AK-Rechtsschutzbüro in Wien übertragen werden, das die Klagen beim Arbeitsgericht einbringt. „Für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des Bezirks konnten insgesamt 223.572 Euro an Entgeltnachzahlungen erreicht werden“, verwies AKNÖ-Präsident Hermann Haneder auf den kostenlosen Rechtsschutz für alle ArbeitnehmerInnen, „ohne AK-Unterstützung wäre dieses Geld verloren gewesen“. Weiters wurden die Ansprüche für 71 ArbeitnehmerInnen aus 10 insolventen Betrieben gesichert.
Halbjahresbilanz Jänner bis Juni 2012 im Bezirk Schwechat
Arbeits- und Sozialrecht
Persönliche Beratungsgespräche 1051
Interventionen beim Arbeitgeber 93 Fälle
Kostenloser Rechtsschutz 42 Fälle
Außergerichtlich eingebracht 75.885 Euro
Gerichtlich eingebracht 147.687 Euro
Gesamtsumme 223.572 Euro
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