Schwechat: Starker Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit

Ende Februar 2018 waren in Schwechat 2.285 Personen arbeitslos vorgemerkt, um 381 Personen ( -14,3%) weniger als zum selben Zeitpunkt des Vorjahres.
Die Zahl der arbeitslosen Personen ab 50 Jahren ist im Vorjahresvergleich gesunken. 773 Personen im Alter von 50+ waren Ende Februar arbeitslos vorgemerkt, um 99 Personen weniger als vor einem Jahr (entspricht einem Minus von 11,4 %).
Im Alter von 25 bis unter 50 Jahre waren 1.307 Personen vorgemerkt, 211 Personen weniger als Ende Februar 2017 ( - 13,9 %).

Sehr gute Beschäftigungssituation

Das Beschäftigungswachstum ist in Schwechat ungebrochen stark: Der Beschäftigtenstand lag im Jänner bei 24.561 und wies – im Vergleich mit dem Vorjahr – eine Rekordzunahme von 3,5 % auf. Ein besonders starkes Beschäftigungsplus gibt es aufgrund der Demographie in der Altersgruppe 50Plus mit 8,6%.

Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit

Besonders deutlich ist auch die Anzahl der unter 25 jährigen Arbeitsuchenden zurückgegangen: 205 vorgemerkte Personen Ende Februar entspricht einem Rekord-Minus von 25,7% (oder minus 71 Personen).
Gestiegen ist dem gegenüber die Anzahl der lehrstellensuchenden Jugendlichen: Es waren Ende Februar 46 lehrstellensuchende Jugendliche vorgemerkt, 19 Personen mehr als vor einem Jahr.
„Seit dem Vorjahr gilt die Ausbildungspflicht bis 18 Jahre“, informiert Gabriele Fälbl, Geschäftsstellenleiterin des AMS Schwechat. „ Wir kooperieren mit dem polytechnischen Lehrgang Himberg und merken alle SchülerInnen, die dort die 9. Schulstufe besuchen und daher heuer eine Lehrstelle suchen, vor.“

1200 Schüler vorgemerkt

Bis Ende März werden ca. 120 Schülerinnen und Schüler beim AMS Schwechat vorgemerkt, die dem Lehrstellenmarkt ab Sommer zur Verfügung stehen werden. Höchste Priorität hat zunächst die Vermittlung auf den ersten Arbeitsmarkt. Wir stehen in enger Zusammenarbeit mit den regionalen Betrieben und bis zum Sommer wird ein Großteil der Jugendlichen eine Lehrstelle gefunden haben“, informiert Fälbl.

Lehrstelle für Jugendliche

„Erste Anlaufstelle für Jugendliche, die sich vergeblich um einen Lehrplatz bemüht haben, ist die überbetriebliche Ausbildung“, so Fälbl. „Eine Kombination aus Berufsorientierung und einer anschließenden betreuten Praktikumsphase mit begleitendem Berufsschulbesuch dient als Überleitung in ein reguläres Lehrverhältnis.“
Zusätzlich stehen Lehrplätze in überbetrieblichen Lehrwerkstätten – in Schwechat ist das die Lehrwerksätte „Grünwerk“ - zur Verfügung.

Produktionsschule

Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen, die vor Antritt einer Lehrausbildung oder weiterführenden Schulausbildung einen Nachholbedarf hinsichtlich ihrer schulischen und sozialen sowie persönlichen Kompetenzen aufweisen, finden in der Produktionsschule Unterstützung. Die Produktionsschule unterstützt die Jugendlichen beim Erwerb jener Kompetenzen (soziale Kompetenzen und Kulturtechniken inklusive neuer Medien), die die Einstiegsvoraussetzungen für jenes Berufsfeld darstellen, das ihren Möglichkeiten am besten entspricht und ihnen ausgehend vom individuellen Potenzial auch die besten Entwicklungschancen bietet.

Positiver Schulabschluss wichtig

„Ein wesentliches Hemmnis auf der Suche nach einem Lehr- oder Ausbildungsplatz ist ein fehlender positiver Schulabschluss“, analysiert Gabriele Fälbl die Situation lehrstellensuchender Jugendlicher.
Abhilfe schafft hier „Hurry up“ – ein Kurs, der Jugendliche ohne Schulabschluss auf die erforderlichen Prüfungen vorbereitet.
Durch die Ausbildungsgarantie bis 25 wurde das Kursangebot für Jugendliche im Vorjahr noch deutlich erweitert. „Auch wenn die Vermittlung einer offenen Stelle letztlich immer das Ziel ist, ist für junge Menschen die Absolvierung einer Berufsausbildung von höchster Priorität,“ informiert Fälbl. Deshalb investiert das AMS in Maßnahmen, die Jugendlichen Orientierung am Arbeitsmarkt bieten, sie vor allem aber motivieren, eine Schul- oder Berufsausbildung abzuschließen“.
Kurse wie „Ready 4 New Possibilities“, „About you“ und „Job navy“ bieten neben Orientierung und Motivation auch die Vermittlung von Grundkompetenzen und Stärkung des Selbstbewusstseins – eine wichtige Grundausstattung, um die weitere Berufsausbildung motiviert angehen zu können.

Weitere Ausbildung im Unternehmen

„In Anbetracht der expansiv steigenden Arbeitslosenquote der Personen mit nur Pflichtabschluss eine Investition, die alternativlos ist“, so Fälbl. Im Jänner 2018 lag die Arbeitslosenquote der Personen mit Pflichtschulabschluss bei 26,4%, die der Personen mit Lehrabschluss bei 8,7%. Die weitere Ausbildung erfolgt dann im Unternehmen – im Rahmen eines regulären Lehrverhältnisses oder gefördert im Wege einer „arbeitsplatznahen Qualifizierung Lehre“.