Alles Vergangene ist Prolog
Marinelligasse 3: Ein Ort mit vielen Erinnerungen begegnet dem Erinnerungsraum von fünf Fotokünstlern.
Die Räume hier sind abgenutzt, an der Wand noch Fleischerhaken, ein Aufzug führt ins Nirgendwo und Türen sind vermauert. Idealer Platz für die aktuelle Ausstellung von Brigitte Stefanek-Egger, Julia Fuchs, Eva Gantar, Herbert Mayer und Karin Petrowitsch. "Mein Erinnerungsraum ist das Vorzimmer meiner Zukunft", erklärt Brigitte Stefanek-Egger, die ihre Kunstwerke mit der eindrucksvollen Stimme der Dichterin Friederike Mayröcker, die Textausschnitte ihres letzten Buches liest, beschallt. Zur Vernissage erschien die Grande Dame der einfühlsamen Sprache persönlich und war berührt: "Ergreifend, wie individuell jeder mit seinem Verständnis von Vergangenheit und Zukunft umgeht." So etwa Herbert Mayer, der in seinem Tryptichon Fotografien der Künstlerin Christie Astuy zeigt: Jene von vor 30 Jahren und ein aktuelles: "Sie war fast erschrocken, als sie den Vergleich sah." Dabei gehe es ihm nicht ums Altern, sondern um die Präsenz des neuesten Bildes. "Es sticht förmlich hervor, so stark ist sie geworden!" Karin Petrowitsch befasst sich mit Gefühlszuständen und frühen Erinnerungen, auch denen des berühmten Bariton-Saxofonisten Thomas Rottleuthner, dessen Fotomontagen am Fleischerhaken hängen. Als einzige interagiert Julia Fuchs direkt mit der bizarren Location, die eine fast unheimliche Eigendynamik entfesselt. Finissage ist am 16. Juni um 17 Uhr.
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