Ausflug endet tödlich
Berufsschüler bei Schulausflug gestorben
Bei einem Ausflug zu den Vienna Vikings ist ein 22-Jähriger ums Leben gekommen. Nun werden Vorwürfe gegen die Lehrkräfte laut. Die Wiener Bildungsdirektion führt Befragungen durch.
WIEN/DONAUSTADT/SIMMERING. Der 30. Juni sollte für die Schülerinnen und Schüler der Berufsschule für Einzelhandel und EDV-Kaufleute in der Prinzgasse zu einem besonders tollem Event werden: Die Donaustädter planten einen Ausflug zu den Footballern der Vienna Vikings in Simmering. Am Programm stand ein Schnuppertraining.
Das Wetter war aber ein Spielverderber: Es gab zum Teil mehr als 35 Grad. Trotzdem wurde an dem Plan, mit den American Footballern zu trainieren festgehalten.
Herzkreislauf-Stillstand
Gegen 14.30 Uhr soll dann ein 22-jähriger Berufsschüler zusammengebrochen sein. Laut Angaben der Wiener Berufsrettung erlitt er einen Herzkreislauf-Stillstand. Trotz Reanimations-Maßnahmen starb der Schüler noch vor Ort.
Zwei seiner Kollegen kritisieren nun laut „Kurier“ unter anderem, dass es kaum schattige Plätze für Pausen gegeben habe. Eine Schülerin, der schwindlig geworden sei, sei etwa von einer Lehrkraft erklärt worden, sie solle „nicht deppert rumsitzen, sondern mitmachen“.
Aufarbeitung unbedingt nötig
Die Wiener Polizei bestätigt den Einsatz. Der Leichnam des 22-Jährigen sei im Spital kriminalpolizeilich untersucht worden. Dabei konnte nicht festgestellt werden, dass Fremdverschulden vorliege, so Polizeisprecher Markus Dittrich. Auch vor Ort seien Erhebungen durchgeführt worden, es habe einen Abschlussbericht an die Staatsanwaltschaft gegeben. Eine Obduktion wurde nicht angeordnet.
Der Wiener Bildungsdirektor Heinrich Himmer betonte, dass man „unser tiefes Bedauern, unser Mitgefühl, unsere Anteilnahme ausdrücken“ wolle. „Das ist tatsächlich ein schlimmes Ereignis und das muss auch aufgearbeitet werden."
Befragungen laufen
Man sei bereits dabei die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu befragen, so Himmer gegenüber Radio Wien. Auch die Schülerinnen und Schüler seien eingeladen, Stellung zu nehmen. Die Befragungen könnten jedoch bis in den September dauern, denn man wolle niemanden aufgrund der Sommerferien ausschließen.
Bei dem Ausflug waren die Schuldirektorin und auch deren Stellvertreterin anwesend. Zudem befanden sich ausgebildete Ersthelfer unter den Lehrkräften und ein Notfallsanitäter unter den Schülerinnen und Schülern. Laut Angaben der Schule gegenüber der Bildungsdirektion habe es ausreichend Pausen im Schatten gegeben, zudem habe man etwa über Lautsprecher zum Wassertrinken aufgefordert.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
2 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.