Erinnerungsveranstaltung
Gedenken an Novemberpogrome in Simmering

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) nahm auch an der Veranstaltung teil und hielt die Eröffnungsrede. | Foto: Markus Spitzauer
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  • Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) nahm auch an der Veranstaltung teil und hielt die Eröffnungsrede.
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Am Mittwoch, 9. November, fand eine Gedenkveranstaltung in Erinnerung an die Novemberpogrome im Jahre 1938 beim Neuen Jüdischen Friedhof in Simmering statt. Auch Bürgermeister Michael Ludwig kam, um die Opfer zu ehren.

WIEN/SIMMERING. "Wir müssen gemeinsam für Demokratie einstehen. Gegen jede Form von Antisemitismus, Rassismus und gegen jede Form von autoritären, antidemokratischen Strömungen", stellt Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) in seiner Rede bei der Gedenkfeier in Simmering entschlossen fest.

Die Veranstaltung erinnert an die Novemberpogrome im Jahre 1938. Dabei handelte es sich  um gelenkte, organisierte Gewaltmaßnahmen gegen die jüdische Bevölkerung durch das nationalsozialistische Regime. In der Nacht vom 9. auf 10. November 1938 wurden im gesamten deutschen Reich etwa 400 Jüdinnen und Juden ermordet, über 1.400 Synagogen und Gebetsräume zerstört, ebenso tausende jüdische Geschäfte, Wohnungen und Friedhöfe.

Die ursprüngliche Jüdische Zeremoniehalle am Neuen Jüdischen Friedhof in Simmering fiel auch dem Novemberpogrom zum Opfer. Erst 1967 wurde sie wieder errichtet. | Foto: Markus Spitzauer
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Simmeringer Synagoge auch zerstört

Auch Wien war stark davon betroffen: 24 Synagogen und 78 Gebetshäuser sind ruiniert worden. Einzig die Hauptsynagoge, der sogenannte "Stadttempel", in der Seitenstettengasse 4 im 1. Bezirk ist verschont worden. Denn hier war die Angst zu groß, dass die angrenzenden Gebäude in Mitleidenschaft gezogen werden könnten.

Die Veranstaltung war multikonfessionell, das heißt, dass Vertreter verschiedenster Religionen anwesend waren. So auch Dzemal Sibljakovic von der islamischen Glaubensgemeinschaft. | Foto: Markus Spitzauer
  • Die Veranstaltung war multikonfessionell, das heißt, dass Vertreter verschiedenster Religionen anwesend waren. So auch Dzemal Sibljakovic von der islamischen Glaubensgemeinschaft.
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"Auch in Simmering befand sich einst eine Synagoge in der Braunhubergasse", erzählt Bezirksvorsteher Thomas Steinhart (SPÖ) und fährt fort: "Sie war das gesellschaftliche, religiöse und kulturelle Zentrum der Simmeringer Jüdinnen und Juden. Auch sie wurde in dieser Nacht damals zerstört." In der Braunhubergasse findet man an dieser Stelle heute ein Denkmal vor.

Alle Religionen eingeladen

Die Gedenkveranstaltung in Erinnerung an die Novemberpogrome fand bei der jüdischen Zeremonienhalle am Zentralfriedhof in Simmering statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Bezirksvorstehung, gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Simmeringer Bildung, Karl Boisits, und mehreren Vertretern der verschiedenen Glaubensgemeinschaften.

Von links nach rechts: Bischofsvikar Nicolae Dura (rumänisch-orthodox), Dechant Christian Maresch (katholisch), Bezirkschef Thomas Steinhart, Dzemal Sibljakovic (islamisch), Mauthausen-Komitee-Vorsitzender Willi Mernyi, Pfarrerin Anna Kampl (evangelisch), Dede Baki Buga (frei-alevitisch), Vertreter der Israelitischen Kultusgemeinde Wien | Foto: Markus Spitzauer
  • Von links nach rechts: Bischofsvikar Nicolae Dura (rumänisch-orthodox), Dechant Christian Maresch (katholisch), Bezirkschef Thomas Steinhart, Dzemal Sibljakovic (islamisch), Mauthausen-Komitee-Vorsitzender Willi Mernyi, Pfarrerin Anna Kampl (evangelisch), Dede Baki Buga (frei-alevitisch), Vertreter der Israelitischen Kultusgemeinde Wien
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Neben Bürgermeister Ludwig war ein weiterer prominenter Gast anwesend: Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen-Komitees. Seine Worte waren scharf: "Jüdinnen und Juden starben nicht, weil sie Juden waren. Sie starben, weil Antisemiten sie ermordet haben. Diese Präzisierung ist besonders wichtig. Ich denke, wir können den Opfern der Pogromnacht am besten ehren, indem wir heute gegen Antisemiten, Rassisten und Rechtsnationalisten streng vorgehen. Keine Chance der Ausgrenzung, des Hasses und des Mordes. Wir wissen genau, wohin das führt!"

Nach der Gedenkveranstaltung konnten alle Anwesenden eine Rose beim Denkmal ablegen. | Foto: Markus Spitzauer
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Ein Umstand war definitiv zu spüren: Die Veranstaltung war nicht nur dazu da, an die Opfer des Pogroms im November 1938 zu erinnern, sondern auch, vor verheerenden Entwicklungen in der Gegenwart zu warnen

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