Pensionistenwohnhaus Haidehof
Haus Haidehof wird vorübergehend zum Notquartier

  • Die Generalsanierung des betreuten Wohnheims Haidehof soll voraussichtlich bis Ende 2023 erledigt sein.
  • Foto: BV 11
  • hochgeladen von Anna-Sophie Teischl
 

Das leer stehende betreute Wohnheim Haidehof soll vorübergehend als Notschlafstelle genutzt werden.

WIEN/SIMMERING. Seit geraumer Zeit kursiert bereits das Gerücht unter den Simmeringern, dass das Pensionisten-Wohnhaus Haidehof im Winter als Obdachlosenunterkunft genutzt werden könnte. Begonnen hat alles mit der Ankündigung der Generalsanierung des in die Jahre gekommenen Haidehofs.

Laut des Kuratoriums für Wiener Pensionisten-Wohnhäuser, kurz KWP, wurden die Bewohner eineinhalb Jahre zuvor informiert und in verschiedene Häuser verlegt. Diejenigen, die nach der Sanierung wieder ins Haus Haidehof zurückkehren wollten, wurden vorübergehend im betreuten Wohnheim Schmelz untergebracht. Wer dauerhaft umsiedeln wollte, konnte auch unter Wunschhäusern auswählen.

Coronabedingte Bauverzögerungen

Letztlich haben coronabedingte Bauverzögerungen laut des KWP dazu geführt, dass der Sanierungsbeginn des Haidehofs auf April 2022 verschoben werden musste. Der Fonds Soziales Wien, kurz FSW, fragte daraufhin an, ob man das leer stehende Wohnheim während der Wintermonate als Notquartier für Obdachlose nutzen könnte.

Im Rahmen des FSW-Winterpakets erweitert die Wiener Wohungslosenhilfe jährlich während der kalten Jahreszeit ihr Platzangebot. "Die Gründe für Obdachlosigkeit sind vielfältig – die Auswirkungen sind für die betroffenen Menschen meist tiefgreifend. Diese Situation wird durch die anhaltende Pandemie noch verschärft", so der FSW. Von Dezember 2021 bis Ende April 2022 könnte man im Haidehof 122 Männern und 22 Paaren Versorgung und einen Schlafplatz bieten. "Nachdem das Gebäude ohnehin bis April keinen Nutzen hat, spricht für uns nichts dagegen", so ein Sprecher der Wiener Pensionisten-Wohnhäuser.

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Zu spät informiert

Anrainer sehen dieser Nutzung allerdings sorgenvoll entgegen. Auch in der Bezirksvorstehung Simmering kritisiert man, dass man zu spät über die Pläne für das Haus Haidehof informiert wurde. "Ich bin davon überzeugt, dass derartige Einrichtungen gebraucht werden, aber nur mit zeitgerechter Einbindung des Bezirkes und der Bewohner", so Bezirksvorsteher Thomas Steinhart (SPÖ). Seitens des KWP heißt es, auf diese Weise könne man das Gebäude sinnvoll nutzen, alles werde eingehend geprüft. Die Verträge stünden nicht fest, Änderungen seien noch möglich.

Sicherheitsdienst in Planung

In unmittelbarer Nähe befinden sich mehrere Schulen, beispielsweise die Volksschule Rzehakgasse, sowie einige Kinderspielplätze. Eltern wünschen sich hier ein Sicherheitskonzept. "Generell werden bei allen Wintereinrichtungen immer auch die nähere Umgebung, vor allem hinsichtlich direkter Nähe zu Kindergärten und Schulen geprüft und entsprechende Sicherheitskonzepte erstellt", heißt es dazu vom FSW. 

Zusätzlich zu den üblichen Regelungen, etwa das Alkoholverbot in der Einrichtung, werde außerdem rund um das Haus Haidehof ein Sicherheitsdienst bereitgestellt. Laut Bezirksvorstehung habe man aufgrund der vielen Bedenken eine neuerliche Überprüfung angefragt. Fest steht, dass die Vorbereitungen derzeit laufen. Ein Notquartier ist als dauerhafte Einrichtung ausgeschlossen.

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