Vivanova
Kampf gegen die Leukämie
Thomas Novacek will mit seinem Verein "Vivanova" Menschen dazu bewegen, sich typisieren zu lassen.
SIMMERING. Mai 2018: Ein Wendepunkt im Leben des Simmeringers Thomas Novacek. Und gleichzeitig der Beginn einer Leidensgeschichte. In diesem Monat erhielt seine Frau die Diagnose "Akute Leukämie". "Ich wusste lediglich, dass es sich dabei um Blutkrebs handelt, mehr nicht. Natürlich habe ich gleich zu recherchieren begonnen", erinnert er sich.
Das Ergebnis war ernüchternd: In Österreich fehlt es nicht nur an Spendern, sondern auch an Geld zur DNA- beziehungsweise Gewebetypisierung eines potenziellen Stammzellenspenders. Pro Jahr erkranken in Österreich etwa 1.000 Menschen an Blutkrebs. Es gibt rund 66.000 registrierte Spender im Land. Die Chancen für einen Blutkrebspatienten einen Spender zu finden, stehen aber zwischen 1:500.000 bis mehrere Millionen. Novaceks Frau hatte Glück im Unglück – sie fand einen. Doch es folgte der nächste Schicksalsschlag. Auch bei der erst 15 Jahre alten Tochter wurde Krebs diagnostiziert: Lymphdrüsenkrebs. Novacek entschloss sich schließlich dazu, mit Hilfe von Freunden und Kollegen, den Verein Vivanova Leukämiehilfe Wien zu gründen.
Familie an erster Stelle
Der gemeinnützige Verein versucht, im Rahmen von regelmäßigen Benefizveranstaltungen Spendengelder zur Auswertung und Typisierung von Stammzellen- und Knochenmarkspendern zu sammeln. Novaceks Tochter hat den Krebs mittlerweile überwunden. "Sie geht wieder zur Schule. Ich möchte im Zuge dessen auch Danke sagen an das St.-Anna-Kinderspital, ich ziehe meinen Hut vor den dortigen Mitarbeitern", sagt der Vater. Für seine Frau ist es nach der Transplantation ein ständiges Auf und Ab. "Aber sie ist stark", sagt Novacek. "Sie jammert nie."
Stark muss auch er sein. Neben einem Vollzeitjob kümmert er sich um seine Familie und natürlich auch um den Verein. Wie er das alles unter einen Hut bringt? "Man darf keine Schwäche zeigen." Sein Hobby, den Motorsport, musste er bisweilen aufgeben. Die Familie steht an erster Stelle.
Der Verein Vivanova wird ausschließlich durch Spenden finanziert. "Wir treten an Firmen heran, machen Benefizveranstaltungen", erklärt der Gründer. Er möchte die Gesellschaft aufmerksam machen auf die Krankheit Leukämie. "Es wird in Österreich viel zu wenig getan", ist er überzeugt.
Wer sich typisieren lassen möchte, kann dies in den Spenderzentren Wiens machen (online unter transplant.goeg.at) – der Vorgang wird über Blut oder Speichel abgewickelt. Der mögliche Spender kommt dann in eine weltweite Datenbank. Einzige Voraussetzung: Man muss gesund und zwischen 17 und 45 Jahre alt sein. "Es ist so einfach, zu helfen", sagt Novacek. Auch viele Promis hat der Simmeringer schon dazu gebracht, sich typisieren zu lassen. Darunter Alfons Haider oder Petra Frey. Denn: Je mehr Spender, desto größer die Chance auf Heilung. Mehr Infos zum Thema finden Sie unter www.vivanova.org
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