Gruppe Sofortmaßnahmen
Illegale Betriebe in Simmering aufgedeckt
Der Gruppe Sofortmaßnahmen wurde von Bezirkschef Paul Stadler eine Reihe an illegal geführten Betrieben in Simmering gemeldet.
SIMMERING. Die Grillgasse ist erneut in den Negativ-Schlagzeilen: Bereits im August machte das Industriegebiet mit dem Auffliegen einer angeblich illegalen Moschee von sich hören. Nun kam es dort zur Schließung einer unerlaubt geführten Firma.
Doch das ist nicht der einzige derartige Fall in Simmering, der die Behörden in den vergangenen Wochen beschäftigte. In der Ganghofergasse, der Leberstraße und dem Werkstättenweg wurde jetzt Unternehmern das Handwerk gelegt. Zuständig für die Einsätze war die Gruppe Sofortmaßnahmen der Stadt Wien. Diese kümmert sich vom Ersatzquartier für Opfer von Brandkatastrophen über die Intervention bei Lärmbelästigung, illegaler Müllablagerung oder sozialen Problemen bis hin zum Einschreiten gegen skrupellose Geschäftemacher. "Wir koordinieren dienststellenübergreifend", erklärt Walter Hillerer, Leiter der Gruppe Sofortmaßnahmen. Kommt ein Anruf mit dem Hinweis einer möglichen illegalen Aktivität, werden unter anderem die MA 59 (Marktamt), die MA 36 (Gewerbetechnik, Feuerpolizei, Veranstaltungen) oder die Finanzpolizei informiert.
Zusammenarbeit mit Bezirk
Bevor ein Betrieb geschlossen wird, bedarf es zahlreicher Schritte. "Wir gehen nicht blind zu einem Einsatz. Es bedarf zuvor mehrerer Kontrollen", so Hillerer weiter. Die Zusammenarbeit mit der Bezirksvorstehung funktioniere diesbezüglich sehr gut. "Gibt es einen Verdacht, werden wir vom Bezirksvorsteher informiert und überprüfen die Situation."
Es bedurfte des mehrmaligen Einschreitens der Gruppe Sofortmaßnahmen, um einer illegalen Firma in der Leberstraße das Handwerk zu legen. Dort wurde eine Werkstatt betrieben – bei Überprüfungen wurden die Zugänge versperrt und die Fenster verdunkelt. Arbeiten wurden zunehmend auf das Wochenende verschoben.
Nachdem die Betreiber schließlich in flagranti erwischt wurden, wurde der Betrieb behördlich geschlossen. Weitere Ermittlungen führt nun die Finanzpolizei durch. Mittlerweile dürfte die Firma ein Ansuchen auf eine ordentliche Betriebsgenehmigung gestellt haben. Auch in der Ganghofergasse kam es zu einem Einsatz. "Es gab dort Firmen ohne Berechtigungen für gewisse Gewerbe", bestätigt Hillerer. "Ein Transportunternehmen nutzte ein Grundstück, um unbefugt gefährlichen Sperrmüll zu lagern und Abwässer unkontrolliert abzulassen."
"Null Toleranz"
Anrainer machten Bezirksvorsteher Paul Stadler (FPÖ) auf die Situation aufmerksam, der diese sofort meldete. Mittlerweile ist auch dieser Betrieb geschlossen. "Für Unternehmer, die sich nicht an unsere gesetzlichen Vorschriften halten, gibt es bei mir null Toleranz", so Stadler. Über die Erfolge freut sich der Bezirkschef: "Wer sich über die Gesetze hinwegsetzt, verschafft sich gegenüber der Konkurrenz auch Wettbewerbsvorteile. Es ist eine Frage der Gerechtigkeit, dass alle unter den gleichen Voraussetzungen ihre selbstständige Tätigkeit durchführen können."
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