Glaubenskirche
Von „Non, je ne regrette rien“ bis „C’est la Vie“
Wenn zwei Musiker aus Tschechien in einer Wiener Kirche ein Konzert mit französischen – teils auch frivoleren – Chansons geben, kann man sich ziemlich sicher sein, dass es sich dabei um die Simmeringer Glaubenskirche handelt.
Jacques Brel, Serge Gainsbourg, natürlich Edith Piaf – es sind Lieder äußerst berühmter Chansonniers, die Sängerin Jessica May, eine in Tschechien lebende gebürtige Kanadierin, und Pianist Petr Novák vor einem begeisterten Publikum in der evangelischen Glaubenskirche zum Klingen bringen. Klassiker wie „Milord“ oder „Non, je ne regrette rien“ sind ebenso dabei wie Karel Gotts „C’est la Vie“. Neben ihrer Stimme besticht May auch noch mit perfektem Spiel auf der diatonischen Harmonika und der Blockflöte.
„Vor Gott ist Alles erlaubt“
Es ist nach ihren Angaben das erste Mal, dass May und Novák in einer Kirche konzertieren. Immer wieder vergewissert sich May, ob dieses oder jenes Lied für eine Kirche nicht zu frivol oder zu derb sein. Die Antwort von Anna Kampl, der Pfarrerin der evangelischen Pfarrgemeinde Simmering, fällt kurz und bündig aus: „Vor Gott ist Alles erlaubt.“ Und das Publikum im gut gefüllten Kirchenraum geht begeistert mit.
Vom Cafe Slavia in die Glaubenskirche
Dass es überhaupt zum Konzert von May und Novák in der Glaubenskirche gekommen ist, ist allein eine Geschichte wert. Kampl, selbst eine gebürtige Tschechin, verbrachte den letzten Silvester in Prag – und flüchtete sich mit ihrem Mann vor einem Regenguss ins berühmte Cafe Slavia, wo May und Novák gerade gemeinsam musizierten. Der spontanen Begeisterung der Pfarrerin folgte eine ebenso spontane Einladung nach Wien. Drei Tage später war der Termin fixiert. Und ein nächstes Konzert in der Glaubenskirche ist schon in Arbeit.
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