Advent im Lockdown

Dieses Jahr wieder kein Nikolo

Wegen der Ausgangsbeschränkungen schwierig, den Nikolo von Haus zu Haus ziehen zu lassen, so die Ortschefs.

STEINFELD. Nachdem kürzlich der vierte bundesweite Lockdown seit Ausbruch der Corona-Pandemie verkündet wurde, schwinden auch dieses Jahr wieder Chancen auf leuchtende Kinderaugen. Denn aufgrund der geltenden Ausgangsbeschränkungen werde es schwierig den "Heiligen Nikolaus" von Haus zu Haus zu schicken, wie René Klimes, Ortschef von Blumau-Neurißhof auf Nachfrage erklärt. "Versammlungen jeglicher Art sind verboten", meint Klimes. "Mir fällt nicht ein, wie wir da den Nikolaus unterbringen können." Traditionellerweise organisiere in Blumau die Bürgerliste PUL einen Krampusstand, wo vom Nikolo die Geschenke verteilt würden. "Das wird heuer nicht stattfinden und ich denke, dass auch die anderen Gemeinden ihre Angebote hier streichen, so wurde es zumindest in der Bürgermeisterkonferenz kürzlich beschlossen", sagt Klimes.

"Nehmen Verordnung ernst"

Das bestätigt auch der Ebreichsdorfer Bürgermeister Wolfgang Kocevar. "Im Grunde geht es darum, ob wir die Verordnungen ernst nehmen oder nicht", so Kocevar. "Und wenn wir sie ernst nehmen, ist es nicht zu verantworten einen Nikolo zu den Haushalten zu schicken." Natürlich dürfte auch der Nikolaus eine Runde spazieren gehen und Sackerl an den Gartenzaun hängen. "Aber nachdem wir das Thema bei der Bürgermeisterkonferenz besprochen haben, sind wir zu der Übereinkunft gelangt, dass es rechtlich nicht abgedeckt wäre."

"Nur mit Erlaubnis"

In Ebreichsdorf sei es vor einem Jahr noch möglich gewesen, dass der Heilige Nikolaus zumindest vor die Haustüre der Kinder kommt, erzählt Sandra Haumer. Haumer organisiert die Nikoloaktion in Ebreichsdorf mit ihrer Schwester. "Gemeinsam mit ein paar Männern von den Pfandfindern machen wir das immer", so Haumer. "Doch letztes Jahr im Lockdown gab es vonseiten des damaligen Bundeskanzlers eine explizite Erlaubnis dazu." Dieses Jahr ist bislang noch keine Ansage gekommen. "Und wenn ich keine explizite Erlaubnis dazu bekomme, kann ich es leider nicht machen." Auch wenn es wirklich sehr schade sei. "Denn es freuen sich wirklich alle wieder darauf", so die Nikolo-Organisatorin.