Brauchtum
27 Teilnehmer beim 1. Österreichischen Nikolaus-Seminar in Teesdorf
- Nikolaus-Darsteller drückten in Teesdorf die Schulbank. Links Bürgermeister Hans Trink, in der Mitte Organisator Gerhard Haasmann, Obmann der Perchtengruppe Teesdorfer Rauhnachtsfürsten.
- Foto: Manfred Wlasak
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Brauchtum will gelernt sein: in Teesdorf fand zum allerersten Mal in Österreich eine Nikolaus-Schulung statt.
TEESDORF. Gerhard Haasmann ist Obmann der "Teesdorfer Rauh-nachtsfürsten" und erklärt, warum ausgerechnet die Fürsten der Finsternis den Heiligen zur Schulung bitten.
Den Nikolaus gab's wirklich
"Ich habe schon bei der ehemaligen Perchtengruppe Berndorf den begleitenden Nikolaus dargestellt und mache das jetzt in Teesdorf", erzählt Haas. 'Dargestellt', weil es sich beim Nikolaus um eine historische Person handelt und nicht um eine erfundene Kunstfigur, die den Kindern 'vorgespielt' wird. Deshalb sei es auch wichtig, sich bei der Darstellung an gewisse Fakten zu halten.
Deshalb hat Gerhard Haasmann als absolutes Novum in Österreich den deutschen Nikolaus-Seminarleiter Raimund Grubmüller nach Teesdorf geholt.
Auftritt oft unwürdig
27 Seminarteilnehmer aus mehreren Bundesländern sowie aus Deutschland (der weitest angereiste kam aus Köln) lernten hier u. a. alles über Geschichte und Bedeutung der Kleidungsstücke. Rainer Grubmüller: "Mancher Laien-Nikolaus gibt leider punkto Kleidung und Auftreten ein beschämendes Bild ab und bringt so das Brauchtum in Verruf." Es sei auch blamabel, wenn der Nikolaus auf Kinderfragen zu seiner eigenen Person keine Antworten weiß. Anerkennung ernten die Nikolaus-Seminare auch von der katholischen Kirche, die das Comeback des Nikolaus anstelle des Weihnachtsmannes begrüßt.
Gerhard Haasmann ist wichtig, dass der Nikolaus immer den Guten verkörpert, der lobt und etwas bringt und nicht als Erziehungsmaßnahme missbraucht wird.
Wussten Sie, dass...
* der Nikolaus am 6. Dezember seinen Geburtstag feiert?
* in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts als Bischof von Myra, damals Teil des Römischen Reiches, wirkte?
* seine Gebeine im 11. Jahrhundert von römischen Kaufleuten aus dem Grab gestohlen und nach Bari in Süditalien gebracht wurden, wo sie noch heute bestattet sind?
* seine Kopfbedeckung Mitra heißt und die Spitzen den direkten Draht zum Himmel symbolisieren?
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