Buchprojekt
Andreas Bartl sammelt mit zwei Bänden 'Dorfgeschichten' Geld für die Kirchenrenovierung am Hafnerbeg
Aus der Kulturszene seiner Heimatgemeinde Altenmarkt, insbesondere der Wallfahrtskirche am Hafnerberg, ist Andi Bartl nicht wegzudenken.
ALTENMARKT. Immerhin ist Bartl dort Leiter des Kirchenchors, dem er seit über vier Jahrzehnten angehört. Ab 2016 war eine umfassende Renovierung der Wallfahrtskirche angesagt, die erst heuer abgeschlossen wurde.
Teure Angelegenheit
Insgesamt flossen 800.000 Euro in die Arbeiten. "Allein die höchst notwendige Instandsetzung der Orgel verschlang 300.000 Euro", so Andreas Bartl. Der Renovierung des Kircheninstruments ging eine gründliche Prüfung einer Experten-Kommission voraus, bei der ein priesterlicher Orgelspezialist nach einem fulminanten Probespiel attestierte: "Ein wunderbares Instrument in einem erbärmlichen Zustand!" Unter mehreren Renovierungs-Optionen entschied man sich am Hafnerberg: Rückbau des Instruments, an dem so alle 30 Jahre herumgeflickt wurde, in den Originalzustand aus dem Baujahr 1767.
Bayrischer Orgelbauer
Andreas Bartl: "Ein Orgelbauer aus Bayern schaffte es in zweijähriger Arbeit, die Orgel mit ihren drei Blasbälgen und rund tausend (!) Pfeifen in Top-Zustand zu versetzen." Im heurigen Frühjahr folgte als Krönung der Arbeiten die Aufnahme einer Musik-CD. Bartl: "Die Orgel schlug dabei Wolfgang Kobert vom Mozarteum Salzburg, der auch Organist der Hofburgkapelle ist." Während der Aufnahme wurde sogar die Straße gesperrt, um Störgeräusche zu vermeiden.
Wer soll das bezahlen
Trotz finanzieller Zuwendungen durch Bund, Land NÖ und der Gemeinde galt es, ein schönes Sümmchen durch Sammlungen und Veranstaltungs-Erlösen aufzutreiben. Und es wäre nicht Andi Bartl, hätte der engagierte und für sein Ehrenamt Einsätze bekannte Lehrer nicht wieder eine Idee gehabt.
Lustige Dorfgeschichten
"Mein Interesse galt seit jeher der Betätigung im Kirchenchor, aber auch den jeder Chorprobe folgenden geselligen Zusammenkünfte im Gasthaus", so Bartl schmunzelnd. "Vor allem hatte ich immer ein offenes Ohr für die zahllosen Anekdoten aus längst vergangenen oder auch jüngeren Tagen, die dort gerne weitererzählt werden." Sein schon länger geplantes Vorhaben, diese G'schichteln quasi schriftlich zu konservieren, setzte er spontan in Verbindung mit einer Geldeintreib-Aktion um. Sein erstes Buch 'Dorfgeschichten' mit heiteren, wahren Begebenheiten aus dem Dorfleben ist bereits vergriffen (immerhin 1000 Stück). Heuer erschien Band zwei, in dem sich wieder viele Dorfbewohner wiederfinden können. "Dank dem ortsansässigen Verleger Robert Ivansich (Kral-Verlag) kann ich die Bücher um 20 Euro anbieten und den gesamten Erlös der Kirchenrenovierung spenden", freut sich der Wohltäter.
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