Sozialmarkt
Einkaufen in Berndorf auch mit schmalem Geldbörsel

- GEWOG-Geschäftsführer Christof Anderle und Sozialmarkt-Obfrau Manuela Henrich sind froh über die soziale Gebäudenutzung.
- Foto: Archiv
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Günstige Einkaufsmöglichkeit in Berndorf stellt keinerlei Konkurrenz, sondern ein ergänzendes Angebot zur „Tafel“ des Roten Kreuzes dar.
BERNDORF. "Als sozial eingestellter Mensch verfolge ich schon seit langem den Gedanken einer Hilfestellung in Form eines Sozialmarktes", sagt Manuela Henrich, die ihre Funktion als Obfrau des Vereins Sozialmarkt Berndorf streng von ihrem politischen Amt als (fraktionsfreie) Gemeinderätin sehen will.
Ergänzung statt Konkurrenz
"Mein Ziel war und ist, für Personen aus Berndorf und dem gesamten Triestingtal, eine sehr günstige Einkaufsmöglichkeit zu schaffen, um die für viele Leute immer schwieriger werdende finanzielle Situation etwas erträglicher machen zu können." Kurz vor Weihnachten wurde das Vorhaben zur Realität. Trotz vieler Unkenrufe von Skeptikern, die im Sozialmarkt auch eine Konkurrenz zur Team Österreich Tafel des Roten Kreuzes sahen, für das die Beschaffung von Waren zur kostenlosen Weitergabe an Bedürftige schon jetzt oft schwierig sei. Das sieht man beim Roten Kreuz selbst allerdings anders. Geschäftsführer Erich Gruber: "Der Sozialmarkt ist absolut wichtig und notwendig. In herausfordernden Zeiten brauchen unsere Kunden beide Einrichtungen!" Auch Bürgermeister Franz Rumpler relativiert Bedenken: "Wenn der Sozialmarkt eine zusätzliche Bereicherung für das Gemeinwohl ist, wird er auch die Unterstützung der Gemeinde finden. Jede soziale und wohltätige Initiative ist in unserer Stadt gern gesehen."
Eigenes Geschäftsmodell
"Wir sind mit unserem alternativen Geschäftsmodell eine optimale Ergänzung", erklärt Manuela Henrich. "Zum einen beziehen wir unsere Lebensmittel und andere Waren des täglichen Bedarfs direkt von den Großhändlern, meist aus Fehlbestellungen oder Lagerüberständen. Zum anderen verschenken wir nichts, unsere Einkaufsberechtigten bezahlen einen günstigen Preis." Um bis zu 80% kauft man hier billiger als im normalen Supermarkt. Erstklassige Ware wie etwa Bio-Gemüse. Manuela Henrich ist überzeugt: "Trotz finanzieller Engpässe selbst einkaufen gehen erhöht das Selbstwertgefühl der Menschen."
Interessant ist, dass sich der neue Sozialmarkt in einem Gebäudekomplex der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft Arthur Krupp in der Bahnhofstraße Wand an Wand zur Team Österreich Tafel befindet. GEWOG-Geschäftsführer Christof Anderle: "Es freut mich, dass nun auch dieser Gebäudeteil neben Museum, Säulenhalle etc. mit Leben gefüllt wurde."
Der Verein SMB erhält sich durch Eigenleistungen ehrenamtlicher Helfer. Manuela Henrich: "Die Einrichtung wie Kühlgeräte und Vitrinen ist großteils aus zweiter Hand. Die Regale erhielten wir gegen Selbstabholung gratis."
Dank an Sponsoren und Helfer
Manuela Henrich: "Mein Dank geht an die Personen, die durch Ihr Sponsoring, Ihre Unterstützung und ihre Hilfe dieses Vorhaben möglich gemacht haben.
Allen voran an Mag. Sonja Zimmermann, Stiftungsvorständin der Berndorfer Privatstiftung, an DI Nina Pongratz-Fendler BSc, der Firma Nina Pongratz Bau GmbH und die GEWOG Arthur Kruppmit Herrn DI Christof Anderle.
Weiters an Robert Ivansich von der Firma Kral GmbH, an Markus Hönigsperger, Inhaber von MaxColourWash, an Filialleiter Johann Berger und die Volksbank Berndorf, an Christoph Wöhrer vom Weingut Wöhrer und natürlich auch an die vielen freiwilligen helfenden Hände!"
Einkaufsberechtigung:
Die Höhe des Einkommens, die zum Einkauf berechtigt, orientiert sich grundsätzlich an der Armutskonferenz. Wer einen Einkaufspass beantragt, muss nicht nur die Einkommensnachweise, sondern auch die Meldezettel aller im Haushalt lebenden Personen mitbringen.
Öffnungszeiten:
Montag-Freitag 10:00 – 12:00 und 15:00 – 17:00 Uhr
Samstag: 9:00 – 10:00 Uhr




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