Umwelt
Föhrenwald in Gefahr

- Kieferntriebsterben an Schwarzföhre.
- Foto: Manfred Wlasak
- hochgeladen von Manfred Wlasak
Kieferntriebsterben und Borkenkäfer setzen dem Wald zu.
TRIESTINGTAL (mw). Rotbraune Triebe oder gänzlich braun gefärbte Baumkronen bei den Föhren bereiten Waldbesitzern und Förstern zu Recht Sorgen. Zwei Hauptursachen sind für das Absterben verantwortlich: Bei den Baumkronen mit vereinzelt braunen Trieben zwischen ansonst grünen Ästen war vermutlich ein Pilz mit dem Namen 'Diplodia pinea' am Werk. Seine Sporen, deren Bildung in feuchten Frühjahren besonders begünstigt wird, dringen in die gespaltenen Nadeln ein und verursachen das Kieferntriebsterben. Trockene und heiße Sommer tragen erschwerend bei, ab August ist die Braunfärbung besonders deutlich sichtbar. "Bei bis zu einem Drittel abgestorbener Triebe hat der Baum noch eine Überlebenschance, gänzlich braune sterben ab", weiß Bezirksförster Reinhard Konrad. Allerdings sind die Föhren durch das Triebsterben geschwächt und anfälliger für weitere Schädlinge.
Sekundärschädlinge
"Besonders macht uns der Borkenkäfer zu schaffen, der in die Rinde eindringt. Es gibt davon drei Arten mit unterschiedlichen Flugzeiten." Vom Käfer befallene Bäume sollten raschest aus dem Wald gebracht werden, um eine Verbreitung zu verhindern. Schwieriger ist die Eindämmung des Pilzes, da sich seine Sporen durch den Wind verbreiten. Sorgenkinder bei Pilz und Käfer sind im Triestingtal die geschlossenen Föhrenwälder zwischen Hirtenberg und Berndorf. Und hier besonders nach Süd-Ost ausgerichtete Hänge. "Der karge Boden ist an sich schon eine Herausforderung für den Wald. Mischwälder mit Flaumeiche, Linde, Vogelkirsche und in höheren Lagen Rotbuche statt der Föhrenmonokultur würden wesentlich zur Stabilität des Bewuchses beitragen", meint nicht nur der Bezirksförster.
Monokultur
Von den 18.800 Hektar Waldfläche im Triestingtal (Leobersdorf bis Altenmarkt, Furth und Hernstein) sind 4.500 Hektar reine Schwarzföhrenbestände. Rund zehn Prozent dieser Föhren sind von den oben genannten Schädlingen stark belastet. Zirka 13.000 Festmeter käfer- und/oder pilzbefallenes Holz wurde 2017/18 aus den Wäldern gebracht. Die Prognose von Bezirksförster Reinhard Konrad: "Die Bildung von naturnahen Mischwäldern unterstützen. Zuvor aber müssen wir die Schädlinge in den Griff bekommen, was aber besonders beim Pilz stark witterungsabhängig ist. Ich mache mir durchaus Sorgen!"



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.