Kommentar Woche 40/2022
Jeder kann in eine Armutsfalle tappen
Arm ist nicht der, dessen Träume nicht in Erfüllung gehen, sondern der, der nie geträumt hat". Ja, eh. Es gibt weitaus blödere Kalendersprüche. Aber derjenige, der Monat für Monat nicht weiß, wie er seine Grundbedürfnisse wie Nahrung und Energiekosten stemmen soll, wird auch mit oben erwähntem Spruch nicht satt werden. Auch Aussagen von gut situierten Älteren wie "Sollen nicht jammern, mia ham aa nix ghabt, wia ma jung warn" helfen nicht viel. Weil auch der zweite Teil dieses Spruchs "aber heut geht's uns guat, weil ma fleißig gearbeitet ham" oft getrost durch die Begründung "weil ma Gott sei dank was geerbt ham" ersetzt werden kann. In eine Armutsfalle kann heute jeder unverschuldet tappen. Verlust des Arbeitsplatzes oder des Lebenspartners, chronische Krankheit - schnapp. Oft folgt dann die soziale Ausgrenzung (man kann sich gemeinsame Ausflüge, Theaterbesuche usw. nicht mehr leisten, die Sportwochen für die Knder sind nicht mehr bezahlbar,...) und die Spirale dreht sich immer rascher nach unten.
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