Kein Urteil im Prozess um Mafia-Mord

Foto: pixaby

Im August 2000 entdeckte ein Radfahrer in einem Gebüsch in Leobersdorf die Leiche einer jungen Chinesin. 17 Jahre danach wurde ein inzwischen 35-jähriger Tatverdächtiger am Flughafen Schwechat nach seiner Einreise aus Shanghai festgenommen werden. Ende April musste er sich vor dem Wiener Landesgericht verantworten. Die Geschworenen sprachen den gebürtigen Chinesen mit 4:4 Stimmen vom Mordvorwurf frei und erkannten auf Beteiligung an einer Körperverletzung mit tödlichem Ausgang. Die drei Berufsrichter akzeptierten diese Entscheidung nicht. Die Verhandlung muss damit in einigen Wochen bzw. Monaten vor einem zur Gänze neu zusammengesetzten Schwurgericht wiederholt werden. Der Angeklagte bleibt bis dahin in U-Haft.

Der Angeklagte gab zu, in der Nacht auf den 23. August 2000 am Tatort gewesen zu sein und die Frau gefesselt zu haben, als diese von insgesamt vier Männern in einem Pkw von einer Wohnung in Wien-Ottakring nach Leobersdorf gebracht wurde. Dass sie dort mit einem Hackbeil regelrecht geköpft worden war habe er nicht mitbekommen, er sei währenddessen im Auto geblieben. Sein Verteidiger betonte, dass sein Mandant damals erst 18 Jahre alt war und sich mit dem Boss einer chinesischen Mafia-Bande namens "Snake Heads" -spezialisiert auf Schlepperei und Menschenhandel- angefreundet hatte, wovon der junge Mann aber nicht  gewusst habe.

Es steht außer Frage, dass er in eine Wohnung im 16. Bezirk gerufen wurde, wo die 19-Jährige und deren Freund festgehalten wurden. Dieser - ein 25-jähriger Chinese - soll der zweite Boss in der Mafia-Bande gewesen sein und der Nummer eins Geld geschuldet haben und dieser habe außerdem befürchtet, der jüngere wolle ihm den Rang ablaufen, welshalb er die Hinrichtung des Konkurrenten befahl. Das geschah auch. Die Leiche das Mannes wurde später in Bruck/Leitha gefunden. Inwieweit der Angeklagte am Mord an der jungen Frau beteiligt gewesen war lässt sich schwer beweisen. Zwei weitere Verdächtige konnten nie ausgeforscht werden, ein dritter nutzte im Jahr 2016 seinen ersten Freigang, um sich abzusetzen und der Boss der "Snake Heads"-Bande verübte in der Justizanstalt Selbstmord.

Zum weiterlesen: Brutal zu Tode gefoltert: Mittäter nach 17 Jahren gefasst

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